Alljährlich findet am letzten Juniwochenende bundesweit seit 2001 der Tag der Architektur statt. Kammermitglieder aller Bundesländer bieten Führungen durch ihre Projekte der Architektur, Landschafts- und Innenarchitektur sowie der Stadtplanung an und laden zu persönlichen Einblicken in die aktuelle Baukultur, zu individuellen Architekturerfahrungen und zu Dialogen ein. Die geöffneten Architekturbüros lassen interessierte Besucherinnen und Besucher hinter die Kulissen ihrer Arbeit schauen, oft in Kombination mit einem durch Vorträge, Ausstellungen und Diskussionen ergänzten Programm.
... lautet das diesjährige bundesweite Motto. Denn wie wir unsere Städte, Gemeinden und Quartiere bauen, umbauen und verbessern, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Zukunft. Die Beziehung zwischen Umwelt, Material, Mensch und Raum muss im Mittelpunkt stehen, damit für alle Lebensbereiche gute und nachhaltige Gebäude geschaffen werden, die auch zukünftigen Generationen als Fundament dienen. Bauen ist nie nur privat, sondern immer auch öffentlich. Die großen Herausforderungen der Bauwende laden auch ein, voneinander zu lernen, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Potenziale zu entwickeln.
Vielen Dank für die zahlreichen Anmeldungen! Anmeldeschluss war am 31. Januar 2024.
Das vollständige Programm finden Sie an dieser Stelle ab Mai 2024.
Was macht gelungene Architektur aus und wie können Architektur und Planung zum individuellen Wohlbefinden, zum Klima- und Ressourcenschutz und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen? Wie können Wohn- und Nichtwohngebäude bezahlbar, nachhaltig und zugleich baukulturell anspruchsvoll sein?
Fragen wie diese sollten nicht alleine den Fachleuten überlassen werden sondern Teil eines breiten öffentlichen Baukulturdialogs sein. Der Tag der Architektur lädt dazu ein, diesen am konkreten Beispiel und im direkten Gespräch mit Planerinnen und Planern zu führen. Sei es bei der Besichtigung eines energetisch vorbildlich sanierten Einfamilienhauses, eines in Wohnraum umgewandelten Bürogebäudes oder eines in modularer Bauweise errichteten Schulneubaus. Oder bei einer Führung durch eines der vielen anderen sehenswerten Pro-
jekte, die dank des Engagements der Architektenkammern und ihrer Mitglieder an diesem Tag ihre Türen für die Allgemeinheit öffnen.
In diesem Jahr zählen dazu insbesondere Projekte, die zeigen, wie „Einfach (Um)bauen“ geht. Es geht also um das riesige, noch viel zu wenig erschlossene Potential, das im Umbauen und Umnutzen des vorhandenen Gebäudebestands liegt. Und es geht um Gebäude und Quartiere, die sich weniger am technisch und konstruktiv Machbaren orientieren als am Notwendigen, Angemessenen und langfristig Funktionalen. Projekte also, bei denen Planerinnen und Planer wertvolle Ressourcen sorgsam und effizient einsetzen und damit einen Beitrag zum nachhaltigen Bauen und zu einer neuen Umbaukultur leisten. Wenn einfacheres Bauen dann auch noch zu kostengünstigeren Lösungen im Wohnungsbau führt, gewinnen alle: Mieterinnen und Mieter, Bauwirtschaft und Umwelt.
„Einfach (Um)bauen – dieses Motto steht für zukunftsweisende Ansätze, die das Bundesbauministerium mit gezielten politischen Initiativen, einer verstärkten Bauforschung und vor allem mit neuen Förderprogrammen wie „Jung kauft alt“ und „Gewerbe zu Wohnen unterstützt. Damit zu den vielen nachhaltigen Bau- und Umbauprojekten der letzten Jahre, noch zahlreiche weitere, an regionale Besonderheiten angepasste und auf die konkrete
Bauaufgabe zugeschnittene architektonische und städtebauliche Lösungen hinzukommen.
Ich wünsche dem Tag der Architektur und allen Beteiligten auch in diesem Jahr große öffentliche Resonanz und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bereichernde Einblicke, Erkenntnisse und Erlebnisse rund um die aktuellen Fragen von Architektur, Stadt- und Landschaftsgestaltung.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen