Alljährlich findet am letzten Juniwochenende bundesweit der Tag der Architektur statt. Die Führungen durch Berliner Projekte der Architektur, Landschafts- und Innenarchitektur sowie der Stadtplanung möchten persönliche Einblicke in die aktuelle Baukultur und individuelle Architekturerfahrungen ermöglichen. Die geöffneten Architekturbüros lassen interessierte Besucherinnen und Besucher hinter die „Kulissen“ ihrer Arbeit schauen und öffnen ihre Bürotüren oft in Kombination mit einem durch Vorträge, Ausstellungen und Diskussionen ergänzten Programm. Lassen Sie sich inspirieren und kommen Sie mit den Planenden und Bauenden in direkten Kontakt.
Wie wir unsere Städte, Gemeinden und Quartiere bauen, weiterbauen und verbessern, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Zukunft. Die Beziehung zwischen Umwelt, Material, Mensch und Raum muss im Mittelpunkt stehen, damit für alle Lebensbereiche gute und nachhaltige Gebäude geschaffen werden, die auch zukünftigen Generationen als Fundament dienen. Bauen ist nie nur privat, sondern immer auch öffentlich. Die großen Herausforderungen der Bauwende laden auch ein, voneinander zu lernen, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Potenziale zu entwickeln.
Beim Tag der Architektur in Berlin stehen an die 100 Veranstaltungsorte auf dem Programm. Allein 31 Büros für Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Stadtplanung öffnen ihre Türen und laden zum Besuch. Offen sind die Büros immer vier Stunden, von 14 bis 18 Uhr. Manche am Samstag, manche am Sonntag, einige sogar an beiden Tagen. Vor Ort stehen dann Vorträge, Präsentationen, Ausstellungen, Führungen und natürlich Gespräche jeder Art und Form auf der Agenda. Komplettiert wird die Liste von 66 Objekten, zu denen es Führungen geben wird.
Das gesamte Programm mit allen Terminen und laufend aktualisierten Infos und Uhrzeiten ist online.
Die Siebdrucke zeigen Motive wie Alexanderplatz, Jannowitzbrücke oder Volksbühne und sind mit ausdrucksstarken Farben und sich wiederholenden, verschobenen Motiven auf Büttenpapier gedruckt. Sie werden mit einer Drucktechnik hergestellt, bei der Farbe manuell durch ein Sieb auf handgeschöpftes Papier übertragen wird, was zu einer einzigartigen Textur, einer individuellen Erscheinung und leuchtenden Farben führt.
Veranstalter: Markus Coelen Architekt
Termin: Samstag und Sonntag, 24. und 25. Juni 2023, 14-18 Uhr
Ort: Christinenstraße 36, 10119 Berlin
Wie übersetzt man ein Berliner Wahrzeichen in die städtebauliche Gegenwart – und schafft einen Ort für Gemeinschaft und Teilhabe? Im Auftrag der kanadischen Investmentgesellschaft Oxford Properties Group erarbeitet Kinzo ein Konzept für die Revitalisierung des Sony Center Areals. Durch einen ganzheitlich angesetzten Placemaking-Ansatz soll das Gelände am Potsdamer Platz wieder sein volles Potential ausschöpfen. Die Fertigstellung der Lobby D ist ein Meilenstein der Ortsgestaltung am Sony Center. Die Kinzo Gründer Karim El-Ishmawi und Chris Middleton führen durch das Projekt und erklären ihre Vision für das Areal.
Veranstalter: Kinzo Architekten GmbH
Termin: Samstag, 24. Juni, jeweils 11 und 13 Uhr (Dauer ca. 30-45 min)
Adresse: Kemperplatz. 1, 10785 Berlin
Treffpunkt: Kemperplatz / Ecke Bellvuestraße
Anmeldung: Bitte melden Sie sich unter press/ at /kinzo-berlin.de an
Das Krematorium Wedding zeugt vom kulturhistorischen Wandel, der mit der Einführung der Feuerbestattung in Deutschland einherging. Es wurde 1909-1910 von William Müller als erstes Krematorium Berlins erbaut. 2002 erfolgte die Schließung des Krematoriums. 2013-2015 wurde das Bauensemble durch silent green denkmalgerecht saniert, es wird seither kulturell genutzt. Das silent green erhielt dafür 2018 die Ferdinand-von-Quast-Medaille. Die Führung „Vom Krematorium zum Kulturquartier“ dauert 90 Minuten und gibt Einblicke in die Geschichte des Ortes und seine kulturelle Umnutzung. Nur nach vorheriger Anmeldung.
Veranstalter: silent green Kulturproduktionen GmbH & Co KG
Termin: Samstag, 24. Juni 2023, 10 Uhr und 11 Uhr
Adresse: Gerichtstr. 35, 13347 Berlin-Wedding
Treffpunkt: Wiese vor dem Altbau
Anmeldung: Bitte melden Sie sich unter https://tickets.silent-green.net an
Seit fast 145 Jahren wirkt das Paul Gerhardt Stift auf das kulturelle, soziale und geistliche Leben ein. Das Gelände bietet eine Vielzahl unterschiedlicher Orte: eine kleine Kirche, den Klosterhof, Grünflächen, die Verwaltung sowie soziale Einrichtungen. Am Tag der Architektur erhalten Interessenten Einblicke in die Geschichte der Architektur während der beiden Weltkriege und die konstanten baulichen Änderungen/Umnutzungen. Informiert wird außerdem über künftige bauliche Veränderungen.
Veranstalter: Paul Gerhardt Stift zu Berlin
Termin: Samstag, 24. Juni 2023, 15 Uhr und Sonntag, 25. Juni 2023, 15 Uhr
Adresse: Müllerstraße 56-58, 13349 Berlin
Treffpunkt: an der Pforte, Müllerstraße 56-58
Beim Architecture Exhibitions Weekend BERLIN, initiert von der Architektur Galerie Berlin, zeigen zahlreiche Galerien und Institutionen ihre Ausstellungen zu architektonischen bzw. städtischen Themen und öffnen am 17. und 18. Juni 2023 von 12 bis 18 Uhr ihre Türen. Zum Programm
Fluss Bad Berlin ist ein städtebauliches Entwicklungsprojekt für eine zukunftsorientierte und gemeinschaftliche Nutzung des innerstädtischen Spreekanals in Berlin-Mitte. Das Vorhaben erstreckt sich entlang des rund 1,9 Kilometer langen Kanals und umfasst einen naturnahen Wasserlauf, einen Filterbereich und einen gut 800 Meter langen Schwimmbereich, in dem Freitreppen den Zugang zum Wasser möglich machen und zum Schwimmen und Verweilen einladen sollen. Im Rahmen des Bundesprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ wird Flussbad Berlin e. V. seit 2014 durch Bund und Land gefördert. 2019 ernannte der Senat das Areal offiziell zum „Stadtumbaugebiet“. Anlässlich des Tag der Architektur bietet das Fluss Bad Berlin zwei Führungen durch das Projektgebiet, bei denen Hintergründe und Ziele des Projekts vermittelt und die geplanten Maßnahmen vor Ort erläutert werden.
Veranstalter: Flussbad Berlin e. V.
Termine: Samstag, 24. Juni 2023, 9.30 Uhr und 12 Uhr
Treffpunkt: Inselbrücke, 10179 Berlin
Nur nach Anmeldung unter: info/ at /flussbad-berlin.de
Anders als rein dekoratives Beiwerk von Architektur setzt sich Kunst am Bau konkret mit einem Gebäude und dessen stadträumlichem Umfeld auseinander. Doch obwohl sie das Stadtbild prägt, wird sie oft übersehen. In der Führung am Tag der Architektur liegt ein besonderer Fokus auf der architekturbezogenen Kunst der DDR. Vom Schlossplatz aus gehen wir entlang der Leipziger Straße den künstlerischen Spuren der Stadtgeschichte nach. Die Kunst soll uns dabei helfen zu verstehen, wie die Stadt gedacht, gesehen und gebaut wurde. Die Tour startet am Staatsratsgebäude (heute ESMT - European School of Management and Technology Berlin) und endet vor der Botschaft der Tschechischen Republik in der Wilhelmstraße.
Veranstalter: Bezirksamt Mitte von Berlin, Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte
Termin: Samstag, 24. Juni 2023, 11 Uhr
Treffpunkt: Schloßplatz 1, 10178 Berlin, vor dem Staatsratsgebäude (heute ESMT - European School of Management and Technology Berlin), Dauer: ca. 1,5 Stunden
Anmeldung unter: Kunst am Bau entlang der Leipziger Straße (pretix.eu)
In 158 Einzelterminen an 95 Adressen findet der Tag der Architektur mit vielen spannenden Projektführungen in diesem Jahr kostenfrei und berlinweit statt. Nicht nur, dass sechs neue Wohnquartiere mit zum Teil Hunderten von neuen Wohnungen im Programm vertreten sind, in diesem Jahr steht der Bezirk Steglitz-Zehlendorf im Fokus unseres revisited-Formates: neben drei Projekten, die in früheren Jahren schon einmal beim Tag der Architektur zu sehen waren, ist der Bezirk mit so vielen Projektführungen wie noch niemals zuvor im Programm vertreten und man findet hier fast genauso viel Angebot wie allein in der Stadtmitte. Machen Sie sich mit Architektinnen und Architekten auf die Reise dorthin, der Weg heraus aus der Stadtmitte zur Peripherie und der dort auf die Erkundung wartenden Projekte lohnt sich auf jeden Fall.
Der Tag der Architektur bietet einer breiten Öffentlichkeit bundesweit die einzigartige Gelegenheit, vielfältige Architektur, stadt-, garten- oder landschaftsplanerische Projekte kennenzulernen, zu besichtigen und sich im Gespräch zu informieren und auszutauschen. Der diesjährige Tag der Architektur steht unter dem Motto „Architektur verwandelt“. Gute Planung und Gestaltung – eine hohe Baukultur – verwandelt nicht nur die physischen Räume unserer Städte und Gemeinden und schafft Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung. Sie verändert auch unser aller Wahrnehmung auf die Orte, die unseren Alltag und unser Zusammenleben prägen, von klein auf bis ins hohe Alter.
Der Tag der Architektur gibt dazu wichtige Denkanstöße. Durch die Präsentation unterschiedlichster Projekte werden nicht nur deren gestalterische Qualitäten verdeutlicht, sondern auch Aspekte der Nachhaltigkeit, des ressourcenschonenden Umgangs und der Kreislaufwirtschaft, die zunehmend einen wichtigen Bestandteil beim Bau und Betrieb ausmachen, demonstriert.
Die Unterstützung und Förderung von nachhaltigem und gleichzeitig bezahlbarem Bauen ist ein zentrales Anliegen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Gebäudebestand als unser baukulturelles Erbe und als materielle Ressource, den es gilt in seiner Vielfältigkeit zu pflegen und weiterzuentwickeln angesichts sich weiter ausdifferenzierender gesellschaftlicher Bedürfnisse an Wohnen, Arbeit und Freizeit. Auch der Tag der Architektur wirbt für die Wertschätzung des Vorhandenen und für Mitgestaltungsmöglichkeiten an unserer geplanten und gebauten Zukunft.
Die Bundesregierung beabsichtigt die Beschleunigung und Vereinfachung von Bauvorhaben sowie die Baulandmobilisierung mit einer umfassenderen Novelle des Baugesetzbuches. Schwerpunkte dabei sind die Stärkung der Innenentwicklung von Städten und Gemeinden sowie der mit dem Baulandmobilisierungsgesetz geschaffenen Instrumente zur Wohnraumversorgung und von Maßnahmen zur Klimaanpassung. Des Weiteren prüfen wir Flexibilisierungsmöglichkeiten, auch in Zusammenhang mit Vorgaben der Baunutzungsverordnung. Mit den Regelungsvorschlägen wollen wir die Umsetzung der Neuen Leipzig Charta im Sinne der gerechten, grünen und produktiven Stadt sicherstellen.
Mit der Holzbauinitiative in Verbindung mit der Holzbaustrategie verfolgt die Bundesregierung zudem strategische Überlegungen mit konkreten Handlungsfeldern und Maßnahmen im Bereich des klima- und ressourcenschonenden Bauens mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen.
Mit Bundeshilfen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro unterstützt der Bund 2023 den sozialen Wohnungsbau und das Junge Wohnen in den Ländern. 500 Mio. Euro stehen davon erstmalig für das Programm „Junges Wohnen“ zur Verfügung, das den erheblichen Bedarf an Wohnraum für Auszubildende und Studierende adressiert. Bis 2026 beabsichtigen wir, bundesseitig insgesamt 14,5 Mrd. Euro für den sozialen Wohnungsbau bereitzustellen.
Für die drei Programme der Städtebauförderung von Bund und Ländern stellt der Bund 2023 zudem erneut 790 Millionen Euro für lebendige und lebenswerte Städte und Gemeinden in der Bundesrepublik zur Verfügung.
Um bezahlbaren Wohnraum und gut gestaltete, lebenswerte Quartiere in Deutschland dauerhaft zu schaffen und zu sichern, müssen die Kräfte und das Engagement aller Akteure aus Bund, Ländern und Kommunen, aus der Bau- und Wohnungswirtschaft und aus der Zivilgesellschaft gebündelt werden. Zentrale Kooperationspartner sind dabei insbesondere auch die planenden Berufe, in deren Aufgabenfeldern sich die Auswirkungen des Klimawandels, der demographischen, sozialen und weltpolitischen Entwicklungen unmittelbar widerspiegeln. Mit ihrer Arbeit, ihrem Fachwissen und ihrer gestalterischen Kreativität tragen Planerinnen und Planer wesentlich zur Realisierung unserer bau- und wohnungspolitischen Ziele bei.
Ich wünsche dem Tag der Architektur 2023 und allen Mitwirkenden, dass die Vermittlung des Werts lebenswerter und qualitätsvoll gestalteter Räume auf großes Interesse in der Öffentlichkeit stößt.
Parlamentarischen Staatssekretärin Cansel Kiziltepe