Architektur und Schule – eine Initiative der Architektenkammer Berlin

Vermittlung von Baukultur an Schulen

Architektur ist gebaute Umwelt – überall erlebbar.  Architektur ist multidisziplinär – ideal für eine fächerübergreifende Vermittlung im Unterricht. Wer mehr über die eigene Umwelt weiß, wird ihr bewusster und aufmerksamer begegnen.


Seit 1999 gehen Mitglieder der Architektenkammer Berlin in Berliner Schulen und entwickeln gemeinsam mit Lehrerinnen und Lehrern Unterrichtsprogramme zu den Themen Architektur und Stadtplanung. Bis heute gibt es etwa 250 Projekte an über 100 Schulen.

Ziel der Initiative ist es, das „Sehen“ der jungen Bewohnerinnen und Bewohner unserer Stadt zu schulen und ein altersgemäßes „Verstehen“ zu fördern, um zur aktiven Auseinandersetzung mit architektonischen, stadtplanerischen und landschaftsarchitektonischen Themen zu befähigen. Neben Wissensvermittlung im engeren Sinne – so das Berliner Modell – eröffnen vor allem Wahrnehmungs- und Gestaltungsaufgaben Kindern und Jugendlichen den direkten Zugang zu ihrer gebauten Umwelt.

Arbeitskreis Architektur und Schule

Zum Themengebiet „Architektur und Schule“ hat die Architektenkammer Berlin einen Arbeitskreis eingesetzt, der regelmäßig tagt und an dem interessierte Kolleginnen und Kollegen sowie Lehrerinnen und Lehrer als Gäste nach Bedarf teilnehmen. 

Für weitere Informationen stehen Ihnen die Mitglieder des Arbeitskreises Architektur und Schule zur Verfügung.

Verantwortung für baukulturelle Bildung

Erklärung der Architektenkammer Berlin:

Die Architektenkammer Berlin übernimmt seit ihrer Gründung Verantwortung für baukulturelle Bildung – auch und gerade für heranwachsende Generationen:

  • Seit 1999 wurden über 250 Einzelprojekte der Initiative „Architektur und Schule“ an Berliner Schulen unterstützt, die Architektur, Stadtbaukunst und Baukultur in ihrer Bedeutung für Stadt und Umwelt vermitteln.
  • Wir pflegen Kooperationen mit der Industrie- und Handelskammer für das Projekt „Haus der kleinen Forscher“, mit der Jugendkunstschule ATRIUM in Reinickendorf und mit anderen Förderprogrammen
  • In Tandemfortbildungen für Lehrkräfte und Kammermitglieder vermitteln wir, wie gemeinsame Unterrichtseinheiten zum Thema Architektur entwickelt und umgesetzt werden können.
  • Schulwettbewerbe für alle Altersklassen im regelmäßigen Turnus sind Anlass, Motivation und Start-Impuls für eigeninitiativ umgesetzte baukulturelle Bildung im Berliner Schulalltag
  • Der baukulturelle Diskurs und die Vermittlung in der Berliner Bildungslandschaft wird durch Ausstellungen zu durchgeführten Projekten, durch regelmäßige Netzwerktreffen und den fachlichen Dialog gefördert.
  • Beispiele von erfolgreichen Projekten baukultureller Bildung an Schulen werden als Inspiration für weitere Projekte dokumentiert und öffentlich zugänglich gemacht.

Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, unterstützt und würdigt das Engagement der Architektenkammer Berlin. Zur Stärkung der Zusammenarbeit wurde Anfang des Jahres 2024 eine entsprechende Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Aus diesem Anlass bekräftigt die Architektenkammer Berlin ihr Bekenntnis zur besonderen Bedeutung der baukulturellen Bildung und verpflichtet sich, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Die Potsdamer Resolution zur baukulturellen Bildung, beschlossen vom Konvent der Baukultur, gibt den Handlungsrahmen vor.

Gemäß der Potsdamer Resolution zur baukulturellen Bildung sieht die Architektenkammer Berlin die Notwendigkeit:

  • die baukulturelle Bildung als eine öffentliche Aufgabe und einen Auftrag an alle Funktionstragenden der Bildung, Aus- und Fortbildung zu begreifen.
  • die sozialen und kulturellen Fähigkeiten Aller zu qualifizieren, um lebenswerte Räume, Quartiere und funktionsfähige Nachbarschaften zu schaffen und zu erhalten.
  • durch baukulturelle Bildung und baukulturelle Ausbildung persönliche Perspektiven zu fördern und qualifizierten Nachwuchs für die Berufe des Planens und Bauens zu gewinnen.
  • engagierte Personen, Initiativen, Vereine und Netzwerke als Impulsgeberinnen vor Ort zu unterstützen, zu vernetzen und das vielfältige Engagement noch stärker sichtbar zu machen.
  • dass ein funktional angemessenes, aber auch räumlich, städtebaulich, architektonisch und im Freiraum hochwertig gestaltetes Lernumfeld an Kindergärten und -tagesstätten, Schulen und anderen Orten der Bildung selbstverständlich wird.

Gemäß der Potsdamer Resolution zur baukulturellen Bildung fordert die Architektenkammer Berlin:

  • die baukulturelle Bildung in Kindergärten und -tagesstätten, Schulen, Berufsschulen und im Bereich des non-formalen Lernens auf ein stabiles Fundament zu stellen.
  • die baukulturelle Bildung im Bildungswesen als übergeordnetes Bildungsziel, in Rahmenlehrplänen und Schulprogrammen noch stärker ins Bewusstsein zu bringen, tatsächlich zu unterrichten und zu vermitteln.
  • die baukulturelle Bildung in der pädagogischen Ausbildung, in der Lehramtsaus- und Weiterbildung und in der Ausbildung der Sozialen Arbeit vorzusehen, um gesellschaftliche Aufträge wie Inklusion und Integration zu stützen.
  • auch in Berlin Werkstätten, Werkräume und Ateliers an Schulen für fachübergreifendes, praxisorientiertes Lernen, als Schnittstelle zum Quartier und zur Berufsorientierung zu schaffen und externe Expertise einzubeziehen.
  •  das professionelle Berufsbild von Praktikern und Praktikerinnen baukultureller Bildung weiter zu etablieren und die Finanzierung und Förderungen hierzu auch in Berlin vorzusehen.

Zur Stärkung der baukulturellen Bildung setzt sich die Architektenkammer Berlin dafür ein:

  • die baukulturelle Bildung weiterhin als wichtige Aufgabe zu betrachten und in den eigenen Organen und Gremien sowie im Berufsstand ein Bewusstsein dafür zu schaffen und verlässlich zu verankern.
  • erfolgreiche eigene Aktivitäten im Bereich der baukulturellen Bildung ständig zu evaluieren, zu qualifizieren, an neue Erfordernisse anzupassen und dauerhaft umzusetzen.
  • die Initiative Architektur und Schule fortzusetzen und den bundesweiten Austausch der Länderarchitektenkammern dazu zu fördern.
  • baukulturelle Bildung in den Projekten und Aktivitäten der Architektenkammer Berlin auch über den Bildungskontext hinaus zu verankern und deren übergeordnete Bedeutung bewusst zu machen.
  • Netzwerke für baukulturelle Bildung im Land Berlin gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern stärker zu fördern.
  • vorhandene und neue Formate der baukulturellen Bildung im Land Berlin zu unterstützen, bestehende Kooperation fortzusetzen und weitere Partnerschaften zu gründen.
  • durch seine Vertreterinnen und Vertreter in Verbänden, Kammern und Initiativen das Interesse für Berufe rund um das Planen und Bauen zu stärken und Bewusstsein für deren gesamtgesellschaftliche Verantwortung zu vermitteln.

Vertreterversammlung der Architektenkammer Berlin
21. März 2024

Zum PDF „Zukunft bleibt! (Selbst)Verpflichtung für baukulturelle Bildung"