Denkmalpflege vor Ort: Tacheles
DAS SEMINAR IST AUSGEBUCHT

Termin

Freitag, 5. Mai 2023, ab 16.00 Uhr

Unterrichtseinheiten: 4

Treffpunkt

Am Großen Torbogen

Ort

Tacheles

Zielgruppe

Die Veranstaltung wendet sich vor allem an Architektinnen und Architekten, die in der Denkmalpflege tätig sind. Es ist aber auch offen für alle anderen interessierten Kolleginnen und Kollegen.

Inhalt

Die Reihe „Denkmalpflege vor Ort“ wird in Kooperation von Architektenkammer Berlin, Baukammer Berlin und Landesdenkmalamt Berlin durchgeführt.

In der Reihe „Denkmalpflege vor Ort“ werden interessante Sanierungen und zeitgenössische Ergänzungen denkmalgeschützter Bauten vorgestellt, die an der Schnittstelle zwischen Architektur, Denkmalpflege, Ingenieurbaukunst und Restaurierung entstanden sind. Ob behutsame Instandsetzung, der Einsatz innovativer Technologie, traditionelle Handwerkstechnik oder zeitgenössisches Weiterbauen: Neben einer Reihe kurzer Einführungsvorträge aus den unterschiedlichen fachlichen Perspektiven der Mitwirkenden, steht eine ausführliche Besichtigung vor Ort im Mittelpunkt der Veranstaltung. Fragen an die Projektbeteiligten und Nutzer sind dabei ebenso erwünscht wie eine intensive Diskussion der gebauten Ergebnisse.

Das „Tacheles“, von 1990 bis 2012 als Kunsthaus bekannt, wird seit 2016 im Rahmen der Neugestaltung des „Areals Am Tacheles“ umgebaut. Der neue Nutzer ist das schwedische Fotomuseum „Fotografiska“, der es neben seinen Standorten in Stockholm, New York, Miami, Shanghai und Tallin als angemessene Location für seine Museen betrachtet.

Die Definition des Denkmalwertes ist so vielschichtig wie die Geschichte des Gebäudes. 1908 vom Architekten Franz Ahrens als Luxus-Kaufhaus-Passage errichtet, ging es, nach kurzem Zwischenverkauf an Wertheim, bereits 1928 an die AEG über, als „Haus der Technik“ mit Ausstellungs- und Verkaufsräumen. Um 1950 zogen nach provisorischer Beseitigung der Kriegsschäden die Oranienburger Tor Lichtspiele ein, bis es 1977 für den geplanten Abriss gesperrt wurde. Bis 1982 erfolgte die Sprengung der Passage. Nur der Teil an der Oranienburger Straße verblieb und wurde durch die Wende und die Hausbesetzer, die sich an die Denkmalschutzbehörden wandten, vom Abbruch verschont. Die Künstler kamen in die Ruine und das „Tacheles“ wurde zu einem wichtigen Ort der Off-Szene-Kultur - mit später berühmten Namen und Veranstaltungen.

Dieses lang „anarchisch“ genutzt Haus galt es nach der Räumung und dem Verkauf neu zu vermieten und nach aktuellen baulichen Maßstäben herzurichten, ohne die ruinöse Besonderheit und die Patina zu verlieren. Vom bauzeitlichen Luxus war nichts geblieben außer der Straßenfassade. Während woanders Graffiti entfernt werden, wurden sie hier dokumentiert und restauratorisch gesichert, allen voran ein Banksy-Motiv, das kostenintensiv umbaut wurde. In die Rabitzdecke des Theatersaals mussten neue Stahlträger eingebracht werden, die zum Teil stark beschädigten Fassaden wurden behutsam repariert und gereinigt und dem Torbogen nach historischem Vorbild ein neuer „Hut“ mit Bar aufgesetzt.

Das Haus soll ab 2024 für die Öffentlichkeit wieder zugänglich sein.

Bauherr: pwr devolopment GmbH
Architekten: Herzog de Meuron

Referentinnen und Referenten

verschiedene Referentinnen und Referenten

Gebühr

Mitglieder
15,00 Euro
Absolventinnen und Absolventen
15,00 Euro
Gäste
15,00 Euro

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