Termin
Dienstag, 14. Januar 2020, 16.00 bis 19.15 Uhr
Unterrichtseinheiten: 4
Ort
Natural Building Lab TU Berlin, (Nebeneingang i, Erdgeschoss Glastür), Ackerstraße 76, 13355 Berlin
Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Fachleute, Absolventen und Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens, ist aber auch relevant für der Bereich Innenarchitektur und Landschaftsarchitektur.
Lernziel
Das Seminar befähigt die Teilnehmer*innen erste grundlegende Fragestellungen des Holzbaus zu bewerten und gibt einen Überblick über die Potentiale und Herausforderungen für den Architekten in Planung und Ausführung.
Inhalt
Der Holzbau erfährt aktuell insbesondere aufgrund der Klimakrise eine Renaissance. Städte wie Berlin, Hamburg und München verschreiben sich dem Holzbau ebenso wie ganze Bundesländer im Falle von Baden-Württemberg. Die Vorteile des Holzbaus sind vielfältig und werden bislang nicht ausreichend genutzt bzw. sind sie weder bei den Bauherren und Nutzer noch den Planern ausreichend bekannt. Auch wenn es paradox klingt, dient der Holzbau der nachhaltigen Forstwirtschaft ebenso wie dem Waldumbau bzw. dem Anlegen neuer Wälder und ist somit zentraler Treiber des Bauwesens in Sachen Klima- und Ressourcen-schutz. Denkt man im CO2 Modell, so werden Gebäude aus Holz zum CO2 Speicher und führen in den übergreifenden CO2 Berechnungen zu CO2 Senken. Viele weitere Vorteile werden bislang weder im öffentlichen Diskurs noch in der Gesetzgebung bzw. technischen Bestimmungen ausreichend dargestellt.
Die Einsatzmöglichkeiten von Holz im Bauwesen liegen vorwiegend in der Konstruktion, unterschiedlichsten Bekleidungen und den Dämmstoffen aber auch im Bereich der Innenausstattung und der Möbel. Neben dem klassischen Schnittholz sind heute diverse Holzwerkstoffe am Markt die es ermöglichen Gebäude nahezu komplett aus Holz zu errichten.
Technologisch ist es heute möglich einfache „LowTech“ Gebäude bis zur Gebäude-klasse 5 Holzbauweisen mit sichtbaren Holzoberflächen zu errichten. Zeitgleich gibt es international einen Wettlauf um das höchste Hochhaus in Holzbauweise. Gleichwohl bleibt Holz ein sensibler Naturbaustoff, der solide geplant und von qualifizierten Unternehmen ausgeführt werden will.
Das Seminar gibt einen ersten Überblick zu den aktuellen Möglichkeiten des Holzbaus, den technisch planerischen Herausforderungen und den Potentialen in Fragen des nachhaltigen Bauens. Aktuelle Trends werden anhand von Beispielen erläutert.
Zum Einstieg der Seminarreihe werden die neuen Nachhaltigkeitsanforderungen und Umsetzungsinstrumente der öffentlichen Hand (Bundesbau sowie Landesbau Berlin und Brandenburg) vorgestellt und der daraus resultierende Bedarf nach entsprechend qualifizierten Planerinnen und Planern erläutert.
Das Seminar ist der 1. Teil einer Serie von 4 Seminaren zum Urbanen Holzbau am Natural Building Lab der Technischen Universität Berlin.
Referentinnen und Referenten
Prof. Eike Roswag-Klinge Dipl.-Ing. Architekt BDA und Matthew Crabbe M.Sc. Architektur, beide Natural Building Lab Technische Universität, Berlin und Dipl.-Ing. Architektur Merten Welsch, BNB-Entwicklung und BNB-Anwendung, BBSR, Berlin