Nachhaltiges Planen und Bauen für eine Genossenschaft: Siedlung Schwyzer Straße
DAS SEMINAR IST AUSGEBUCHT
Termin
Freitag, 22. Juni 2018, 15.00 bis 16.30 Uhr (2 UE)
Unterrichtseinheiten: 2
Ort
Treffpunkt: Schwyzer Straße Ecke Barfusstraße
Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet vor allem an Architektinnen und Architekten sowie Studierende der Fachrichtung Architektur. Auch interessierte Gäste sind willkommen.
Lernziel
Die Teilnehmenden erhalten Einblicke in die Anforderungen bei der Planung und Errichtung eines genossenschaftlichen Wohngebäudes in unmittelbarer Nachbarschaft einer UNESCO-Weltkulturerbesiedlung der Berliner Moderne. Während der Führung erhalten sie aus erster Hand wichtige Informationen rund um die Themen nachhaltiges Bauen, Herausforderungen mit flexiblen Grundrissen sowie zum gestalterischen Umgang mit den wesentlichen Bedürfnissen und Erwartungen der Bewohnerinnen und Bewohner einer Genossenschaft.
Inhalt
Das Gebäude wurde 2015 als Wohnungsneubau errichtet. Durch ihr zeitgemäßes Konzept begegnet die Schwyzer Straße der benachbarten „Englischen Siedlung“ von Bruno Taut und Hans Hoffmann auf Augenhöhe. Statt der üblichen Schließung des Blockrandes bieten zwei zurückversetze Ecken mit Durchgängen zum geschützten Innenbereich eine klare Eingangssituation. Sie ermöglichen gleichzeitig die optische Verbindung zur Siedlung Schillerpark. Der Kurvenverlauf der Schwyzer Straße verleiht dem Gebäude zusätzlich eine eigene Dynamik.
Der starke Bezug zwischen Innen- und Außenraum, den Bruno Taut und Hans Hoffmann hatten, wird auch hier in moderner Form wieder aufgegriffen: Die Wohnungen (40 - 120 qm) und die Erschließungskerne setzen sich aus vier gleichgroßen Raummodulen zusammen. Deren Verzahnung ermöglicht vielfältige Wohnungstypen: Durchwohnen von der Straßen- zur ruhigen Gartenhofseite mit viel Licht und großzügigen Innenräumen.
Die monolithische Fassade aus Leichthochlochziegeln mit einem Wärmedämmwert von 0,02 W/mK und Holzfenstern erfüllt die Vorgaben der EnEV. Die zentrale Beheizung und Warmwassererzeugung erfolgt über Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung. Zur Wärmeverteilung in den Wohnungen werden Radiatoren eingesetzt.
Die Wohnräume werden über Schallschutz-Nachströmöffnungen im Fensterbereich und mechanischer Absaugung über die Bäder belüftet.
Der Architekturwettbewerb wurde mit dem Deutschen Nationalkomitee von ICOMOS e.V. und Vertretern des Bezirkes abgestimmt. Während der Bauphase gab eine enge Zusammenarbeit mit dem Betreiber der Wohngemeinschaft (Ausstattung, Grundrissgestaltung) und dem Verein zur Förderung des lebenslangen genossenschaftlichen Wohnens e. V. Das Symbol der „1892“, der Bienenkorb, ist erstmalig neu interpretiert und schmückt die Hauseingänge der Schwyzer Straße.
Gebühr
Der Besuch des Seminars ist kostenfrei.