Termin
Montag, 10. Juli 2017, 9.00 bis 18.00 Uhr (Hinweis: Einzelbuchung nur möglich sofern Restplätze vorhanden)
Ort
Architektenkammer Berlin, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin
Zielgruppe
Die dreiteilige Reihe richtet sich vor allem an Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer, Inhaberinnen und Inhaber sowie Führungskräfte, die Abteilungen, Teams oder Projekte leiten. Sie ist aber auch interessant für Personen, die künftig diese Aufgaben übernehmen wollen, sollen oder die über eine solche Übernahme nachdenken. Angesprochen sind auch Führungskräfte, die noch neu in dieser Rolle sind.
Diese Fortbildung ist für Absolventinnen und Absolventen als Eintragungsvoraussetzung gemäß §14 Fortbildungs- und Praktikumsordnung AKB geeignet.
Lernziel
Im Anschluss an das Seminar verfügen die Teilnehmenden über ein klares Verständnis ihrer Führungsrolle in einer zunehmend komplexer werdenden Arbeitswelt. Sie wissen um die Anforderungen an eine zeitgemäße Führung und haben wichtige Aspekte für ein achtsames und effektives Selbstmanagement kennengelernt.
Inhalt
Was macht die Führungsrolle in einer zunehmend komplexen und ambivalenten Arbeitswelt aus? Wie kann ich eine klare Linie entwickeln?
Unbeständigkeit, Unberechenbarkeit, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit zeichnen die heutige Arbeitswelt aus. Viele Führungskräfte stehen vor einer Fülle neuer Herausforderungen, permanente Veränderungen bestimmen ihren Alltag. Früher, als man Führung und Organisation noch nach dem Maschinenmodell zu verstehen versuchte, ging es um die Suche nach dem einen „richtigen“, dem „rationalen“ Weg der Entscheidungsfindung. Von der Idee der Berechenbarkeit haben wir uns lange verabschiedet, das (betriebs-)wissenschaftlich begründete, daher „einzig richtige“ Entscheiden gibt es so nicht. Zusätzlich bewirkt die rasante Entwicklung der Informationstechnologien eine enorme Beschleunigung. Der erlebte Stress im Alltag steigt. Bei jeder Entscheidung haben sich die zu berücksichtigenden Faktoren multipliziert, erscheinen unübersehbar und in ihrer Relevanz schwer gegeneinander abzuwägen. Viele prozess- und projektorientierte Aufgaben können nicht mehr effizient nur durch Weisung oder polarisierende Entscheidungen gelöst werden.
Angesichts der Fülle an widersprüchlichen, teils paradoxen, gleichzeitigen und unablässig wirksamen Anforderungen, denen Führungskräfte heute ausgesetzt sind, können Antworten darauf nicht mehr mit einer einfachen Entweder-Oder-Logik gefunden werden. Klare Handlungsanweisungen und einfache Rezepte gibt es nicht mehr.
Hier setzt die Seminarreihe an: Führungskräfte in Architekturbüros fitzumachen für einen zeitgemäßen und professionellen Umgang mit Konflikten, Paradoxien und Unvorhersehbarkeiten, für die Entwicklung einer Sowohl-als-auch-Logik, für das Aushalten von Ambivalenzen, das Verstehen sozialer Systeme als Kommunikationssysteme, für emotionale Führung und für Lust auf das Gestalten von Veränderungsprozessen. Aufbau von Vertrauen und die Fähigkeit zu Empathie sind dabei wichtige Größen, um improvisieren zu können und situationselastisch zu bleiben.
Damit bedeutet Führung auch immer mehr, die Übernahme von Verantwortlichkeiten zu managen und gute Rahmenbedungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen.
Darum geht es: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Arbeitswelt der Vielfalt und Widersprüchlichkeit wert-, kultur-, ziel- und ergebnisorientiert zu führen und zugleich mit ihnen kooperativ zusammenzuarbeiten, eine von Vertrauen und wechselseitiger Unterstützung geprägte Kultur aufzubauen, die einen konstruktiven Umgang mit Konflikten sicherstellt, sowie zielorientierte, nachvollziehbare und von allen getragene Entscheidungen zu treffen. Ziel ist der Aus- und Aufbau von Kompetenzen im stetigen Veränderungsfluss, um immer wieder neu ausbalancieren, definieren und entscheiden zu können, welche Aktionen, Positionen, Ziele und Geschwindigkeiten gerade die richtigen sind. Gute Führung ist damit ein zentrales Instrument, Unternehmen und Büros handlungs- und lernfähig zu machen.
Effektive und effiziente Führung ist kein Selbstläufer, sondern erfordert eine konzentrierte Gestaltungsarbeit, die Fähigkeit zu Achtsamkeit, Empathie und Perspektivenwechsel sowie Klarheit über die eigenen Haltungen, Werte und Erwartungen.
Im ersten der insgesamt drei Module der Seminarreihe „Führung: Persönlichkeit, Kompetenzen, Zusammenarbeit“ reflektieren die Teilnehmenden ihre Rolle als Führungskraft und lernen, wie sie ihre Persönlichkeit in dieser Rolle stärken und eine klare, souveräne Haltung entwickeln, die für andere auch erkennbar ist.
Die Seminare können als gesamte Reihe oder auch als Einzeltermin - sofern Restplätze vorhanden sind - belegt werden. Schwerpunkte Modul 1 – Führung und Persönlichkeit:
- Auseinandersetzung mit der Führungsrolle: Rollenklarheit erlangen und leben, Rollenvielfalt bewältigen, Achtsamkeit leben
- neue Anforderungen an zeitgemäße Führung in einer Welt der Vielfalt, der Veränderungen und der Widersprüche
- innere Widerstandskraft und Balance: zentrale Aspekte und Entwicklung von eigenen Handlungsoptionen
- Zusammenhang und Bedeutung von Rolle, Haltung und Verhalten
- Umgang mit Erwartungen – mit den eigenen und denen anderer
- Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
- effektives Selbstmanagement und förderlicher Umgang mit Stress, Fehlern, Unsicherheit etc.
- Werteorientierung und ihre Bedeutung für die Gestaltung von Unternehmenskultur, Strategie, Organisation, Personalstruktur
- Umgang mit Veränderungen: Souveränität in herausfordernden Situationen
- Führen heißt bewegen
- Förderung von Spaß und Freude in der Führungsrolle sowie an der eigenen und gemeinsamen Arbeit
Referentinnen und Referenten
Dipl.-Ing. Beate Voskamp, freischaffende Landschaftsarchitektin oder Stefan Kessen M.A., beide Mediatoren, Moderatoren und Trainer