Die Führung gibt den Teilnehmenden einen Einblick in die Entwurfskonzepte und das Regenwassermanagement im Wohnquartier Johannisgärten in Berlin Adlershof.

1. Teil – Entwurfskonzept Gebäude Johannisgärten:

Die Mischung machts
Wie kann es gelingen, ein neues Wohnquartier unter der Vorgabe des kostengünstigen städtischen Wohnungsbaus in einer Umgebung bereits bestehender Einfamilienhäuser zu errichten und dabei möglichst ökologisch sinnvolle Baustoffe zu verwenden?
Das Quartier Johannisgärten startete vor 6 Jahren mit einer Ideenwerkstatt und einer Bürgerbeteiligung. Auf einem freien Baufeld in Berlin Adlershof sollte ein neues Wohnquartier für den dringend benötigten Wohnungsneubau entstehen. Ein städtebaulicher Rahmenplan war die Grundlage für über 300 Wohnungen in 20 Gebäuden, die wir als roedig.schop architekten und Generalplaner für die Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE errichteten.
Die für die 90er Jahre typische Ansammlung von Einfamilienhäusern der Umgebung musste in Einklang gebracht werden mit den Zielen der städtischen Nachverdichtung und dem kostengünstigen mehrgeschossigen sozialen Wohnungsbau.
An den Quartiersrändern nehmen zwei- und dreigeschossige Häuser Bezug auf die umliegende Einfamilienhaussiedlung. Zur Quartiersmitte hin gewinnen die Neubauten an Höhe. Der Wechsel von quer- und längsgestellten Gebäuden lockert die Straßenansicht auf. Die 20 zwei- bis fünfgeschossigen Einzelbaukörper formulieren fünf Nachbarschaftshöfe. Sie bilden kleine Nachbarschaften in der großen Nachbarschaft und haben durch die Variationen der Baukörper und verschiedene Bepflanzungsthemen eine ganz eigene Identität.
Der einzige Bestandsbaum ist die stattliche Eiche im Hof des Baufelds 5. Die weiteren vier Höfe erhielten jeweils einen neu gepflanzten Baum als Zentrum und wurden so zum „Birkenhof“,„Kastanienhof“,„Eschenhof„ und „Walnusshof“.
Insgesamt entstanden im neuen Quartier 314 Wohnungen, eine Quartiersgarage mit 130 Stellplätzen inklusive E-Ladestationen und über 600 Fahrradstellplätze.


2. Teil – Regenwassermanagement:

Trotz hoher Grundwasserstände wird das gesamte Regenwasser innerhalb des neuen Wohnquartiers bewirtschaftet: Dachbegrünungen, versickerungsfähige Pflasterbeläge und die Ausgestaltung aller Grünflächen für die Flächenversickerung machen es möglich.
Neben der Vorstellung des Quartiers wird die Berliner Regenwasseragentur kurze Inputs rund um die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung in Berlin geben.


Referentinnen und Referenten:
M.Sc.Arch. Robert Marte, Architekt, Projektleiter roedig.schop architekten PartGmbB, Berlin
Dipl.-Ing. Lioba Lissner, freischaffende Garten- und Landschaftsarchitektin bdla, hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB, Berlin
Grit Diesing, Stadtplanerin, Berliner Regenwasseragentur
Samuel Pearson, Umweltingenieur, Berliner Regenwasseragentur
Geraldine Abbate, Projektleiterin, HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH
Ines Bahr, Projektleiterin Landschaftsbau, HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH