17. November 2022

Mitschnitt verfügbar: Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“

Bei der diesjährigen Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“ am 12. September 2022 im Futurium kamen bereits zum 15. Mal Kammermitglieder und Interessierte vor Ort sowie online zusammen. Einig waren sich von Beginn an alle: Wir wollen barrierefrei leben. Wir müssen es sogar. Ab sofort steht ein Mitschnitt der Veranstaltung online zur Verfügung.

Bei der diesjährigen Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten“ am 12. September 2022 im Futurium kamen bereits zum 15. Mal Kammermitglieder und Interessierte vor Ort sowie online zusammen. Einig waren sich von Beginn an alle: Wir wollen barrierefrei leben. Wir müssen es sogar. Darauf wies auch Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, in seiner Begrüßung hin. Es mache schlichtweg keinen Sinn, heute noch neue Barrieren zu bauen. Er betonte mit Vehemenz, dass Barrierefreiheit ein fundamentales Grundrecht sei, das bisher sträflich vernachlässigt wurde. Jürgen Dusel forderte daher, ab sofort grundsätzlich barrierefrei zu bauen und appellierte an alle Architektinnen und Architekten, Barrierefreiheit als Qualitätsmerkmal zu verinnerlichen.

Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit

Auch Klara Geywitz als Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen betonte, dass Wohnen die soziale Frage unserer Zeit ist. Aus diesem Grund sei Barrierefreiheit auch im Bestand nötig, um Sozialstrukturen innerhalb gewachsener Quartiere zu sichern. Schließlich sei auch das ein Zeichen von Nachhaltigkeit. Barrierefreiheit ermögliche multifunktionale Nutzbarkeit auch über sich verändernde Bedürfnisse hinweg.

Veranstalter der Regionalkonferenz waren in diesem Jahr neben Jürgen Dusel und der Bundesarchitektenkammer auch die Architektenkammern Berlins und Brandenburgs. In ihrem Grußwort verwies Theresa Keilhacker als Präsidentin der Architektenkammer Berlin darauf, dass schon aus Effizienz- und Klimaschutzgründen der Bestandserhalt dem Neubau gegenüber vorzuziehen ist. Um den besonderen Herausforderungen von Barrierefreiheit in Bestandsgebäuden gerecht zu werden, appellierte sie an die Verantwortung der universitären Ausbildung. Häufig fehle es neben Ideen auch an Wissen.

Barrierefreiheit als selbstverständlicher Teil der Planung

Der Einstieg in den fachlichen Teil der Regionalkonferenz erfolgte durch Michael Reichenbach, Architekt und ö.b.u.v. Sachverständiger für barrierefreie Bauplanung und Umfeldgestaltung im Wohnungs- und Siedlungsbau. Er forderte zum Bau von Wohnungen auf, die für alle Menschen funktionieren. Barrierefreiheit solle dabei jedoch kein Zusatz mehr sein, sondern ein selbstverständlicher Teil der Planung. Sein Appell an die Anwesenden lautete daher: „Bitte baut keine barrierefreien Wohnungen. Baut barrierefrei! Genauso, wie ihr sie brandsicher und standsicher baut. Universal.“

Die vier anschließend vorgestellten Projekte aus Berlin und Brandenburg zeigten eindrücklich, dass Barrierefreiheit viel mehr als nachträglich angebrachte Haltegriffe aus weißem Plastik sind.

Bericht und Mitschnitt

Einen ausführlichen Bericht können Sie in der Novemberausgabe des Deutschen Architektenblattes, Regionalteil Ost nachlesen.
Ab sofort steht auch ein Mitschnitt der Veranstaltung online zur Verfügung. Kennwort: akb123
 

Die Veranstaltung wurde von den Dolmetschern Anja Saft und Dina Zander-Tabbert (Dolmetschen in Deutscher Gebärdensprache), von Ina Wagner und Silke Höhler (Schriftdolmetscherinnen) und Kirsten Czerner-Nicolas (Verdolmetschen Leichte Sprache) begleitet.

  • Prominente Unterstützung erhielten die Gastgeber der Regionalkonferenz durch den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel und die Bundesbauministerin Klara Geywitz.