08. August 2023

Architektenkammer Berlin empfängt internationale Studierende

Ende Juli und Anfang August konnte die Architektenkammer Berlin gleich zwei internationale Studierendengruppen in ihrer Geschäftsstelle empfangen. Als Kooperationspartner des CASA VIVA Workshops lud die Kammer die teilnehmenden Studierenden zu sich in die Geschäftsstelle. Außerdem durfte die Studierendengruppe „Team Fourban“ der University of Seoul, Südkorea, begrüßt werden.

Wissenstransfer fördern - internationalen Austausch lebendig halten

Die berufliche Aus- und Fortbildung zu fördern und den nationalen und internationalen Austausch mit Institutionen und Initiativen zu pflegen, ist eine der zentralen Aufgaben der berufsständischen Kammern. Erfolgreicher Wissenstransfer hat viele Facetten und beginnt oft mit der Pflege von Netzwerken, einem Gesprächsangebot, dem Zuhören und der Neugierde, etwas Neues zu erfahren. Aus diesem Grund konnte sich die Architektenkammer Berlin freuen, Ende Juli und Anfang August gleich zwei internationale, studentische Besuchsgruppen zu empfangen: Im Rahmen des CASA VIVA Workshops der Berliner Hochschule für Technik (BHT) waren Studierende aus Mexiko, Spanien und Kuba zu Gast, zudem konnte die Studierendengruppe „Team Fourban“ der University of Seoul, Südkorea, begrüßt werden.

Als Kooperationspartnerin des CASA VIVA Workshops, der von Prof. Dirk Blomeyer geleitet wird, hatte die Architektenkammer die Studierenden zu sich in die Geschäftsstelle eingeladen. Am 31. Juli begrüßten Präsidentin, Theresa Keilhacker, und Vorstandsmitglied, Andrea Rausch, die Studierenden aus Mexiko-Stadt (UNAM), Madrid (ETSAM), Havanna (CUAJE) und Berlin (BHT) und luden sie mit einer Präsentation über den freien Beruf und die Aufgaben der Architektenkammer zur Diskussion ein. Im Anschluss hatten die rund 50 Gäste die Möglichkeit, die Räumlichkeiten der Geschäftsstelle der Architektenkammer Berlin und das Erich Mendelsohn Gebäude zu besichtigen.

Innerhalb des zweiwöchigen Workshops setzten sich die Studierenden aus den Bereichen Architektur, Design, Landschaftsplanung und Ingenieurswesen mit dem Thema „bezahlbarer Wohnraum für Studierende“ auseinander. Sie erarbeiteten Entwürfe für die Umnutzung eines Parkhauses, das sich auf dem Campus der BHT befindet und derzeit nicht vollumfänglich genutzt wird. Ziel war es, innovative Nutzungs- und Wohnkonzepte zu entwickeln. Seinen Abschluss feierte der Workshop am 4. August mit einer Präsentation der Arbeiten an der BHT. In den kommenden zwei Jahren sind weitere Workshops in Kuba, Mexiko und Madrid sowie Online-Veranstaltungen geplant. Am Ende des Workshops soll eine ausführliche Dokumentation entstehen.

Neben den Gästen des CASA VIVA Workshops konnte die Architektenkammer Berlin am 2. August zudem die Studierendengruppe „Team Fourban“ der University of Seoul, Südkorea, begrüßen. Die teilnehmenden Studierenden führen während ihres mehrwöchigen Forschungsprojekts zum Themenkomplex „Resilient City“ Gespräche mit Stakeholdern und Experten aus Berlin und besichtigen relevante Praxisbeispiele. Als ehemalige Kammerpräsidentin (2013-2021) und aktives Mitglied der Vertreterversammlung übernahm es Christine Edmaier, sowohl die Entwicklungslinien einer langzeitorientierten und anpassungsfähigen Stadtentwicklung aufzuzeigen als auch den Beitrag der Kammerarbeit für die Stadtentwicklungspolitik darzustellen. Großes Interesse seitens der koreanischen Studierenden gab es für die Erfahrungen einer partizipativen Stadtentwicklung. Dieser Ansatz ist in Korea bisher wenig ausgeprägt, so dass die Studierenden wichtige Impulse aus der Beteiligungskultur Berlins mitnehmen konnten. So ging es um die Einbindung lokaler Interessensgruppen und den Einfluss, den ein lebendiges Interesse der Berlinerinnen und Berliner auf die Quartiersentwicklung nehmen kann. In einer kurzen Präsentation wurde die Berliner Strategie mit ihren Handlungsleitlinien und den strategischen Entwicklungsorten aufgezeigt, bevor vier konkrete Beispiele gelungener Entwicklungen den Raum für Diskussionen öffneten.

Nach den zwei Austauschformaten bleibt festzuhalten: Lebenslanges Lernen ist eine Grundvoraussetzung für die Berufsausübung. Und jedes Gespräch hilft, dafür auch bei der nächsten Generation Verständnis zu wecken und zugleich die Bedeutung des gemeinsamen Einstehens für Interessen des Berufs zu vermitteln. Wenn dies auch international gelingt, dann sind dies kleine, aber wichtige Bausteine für eine gute, zukünftig professionelle Zusammenarbeit.