Ziele der wettbewerbsinitiative e.V.
Die Berliner Vergabeverfahren sind zunehmend durch eine systematische Ausgrenzung kleiner und mittlerer Büros gekennzeichnet: Obwohl ca. 85 % der planenden Büros aus bis zu 4 Personen und weitere ca. 10 % aus bis zu 9 Personen bestehen, wird dieser „planende Mittelstand“ (ca. 95 % aller Berliner Bürostrukturen) immer weiter ins Abseits gedrängt.
Die nötige Gleichbehandlung der Büros wird durch die Vergabepraxis in unserer Stadt bewusst unterlaufen. Die wettbewerbsinitiative rügt insbesondere die stetige Verschärfung der Zugangsbedingungen sowie die kontinuierliche Verlagerung der eigentlichen Vergabeentscheidungen in Richtung intransparenter Vorauswahlverfahren. Die Gründe hierfür sind komplex und die nötigen Änderungen müssen auch über die Kammer angegangen werden.
Eine intransparente und willkürliche Vergabepraxis hat in einer demokratischen und leistungsbasierten Gesellschaft definitiv nichts zu suchen. Der beschränkte Marktzugang schadet auf Dauer nicht nur unserem Berufsstand, sondern der städtischen Baukultur. Gerade Berlin hätte jetzt etwas Besseres verdient.
Zu einer lebendigen Baukultur gehört im ersten Schritt eine faire Vergabekultur - hierfür wollen wir mit Ihrem Mandat für die Vertreterversammlung der Architektenkammer Berlin weiterhin eintreten!
In der vergangenen Legislaturperiode hat die Wettbewerbsinitiative zum Beispiel den VV-Beschluss für eine deutliche Verbesserung und Aufstockung des kammereigenen Rechthilfefonds erwirkt. Hiermit können die Mitglieder der Architektenkammer Berlin bei groben Vergaberechtswidrigkeiten in Zukunft besser geschützt werden – das heißt die entstehenden Kosten einer Rüge können nun bei inhaltlichem Interesse für die planende Gemeinschaft vollständig von der Architektenkammer übernommen werden. Ein wichtiger Baustein im Bemühen um bessere Vergabeverfahren in unserer Stadt.
www.wettbewerbsinitiative.de
Name: Michael Mackenrodt
Fachrichtung: Architektur und Landschaftsarchitektur
Status: freischaffend
Beweggründe zur Wahl:
„Die Vergabekultur in Berlin ist mittlerweile unter der Gürtellinie. Büros werden ausgenutzt und Newcomer ausgegrenzt. Ich halte das für eine baukulturelle Sackgasse - das muss besser werden!“
Name: Jörn Köppler
Fachrichtung: Architektur
Status: freischaffend
Beweggründe zur Wahl:
"Ohne eine lebendige und eine vor allem Ideen offen gegenüber stehende Wettbewerbskultur wird das Niveau des architektonischen Diskurses Schaden nehmen."
Name: Tim Bauerfeind
Fachrichtung: Architektur
Status: freischaffend
Beweggründe zur Wahl:
Der zunehmende Ausschluss junger und kleiner Büros verhindert kreative und innovative Lösungsansätze zur Gestaltung unserer gebauten Umwelt.
Name: Thomas Krüger
Fachrichtung: Architektur
Status: freischaffend
Beweggründe zur Wahl:
„Baukultur bedeutet fairer Umgang mit den am Bau beteiligten Partnern, Kompetenz der Akteure, Mut zur Durchsetzung der besten Lösungen und Chancengleichheit für junge Büros."
Name: Ulrike Bräuer
Fachrichtung: Architektur
Status: freischaffend
Beweggründe zur Wahl:
„Berlin steht für Kreativität und Innovation. Junge und kleine Büros gehören genau deswegen dazu.“