Termin
Samstag, 7. Oktober 2023, 15.00 bis 17.00 Uhr, Vortrag mit Führung
Unterrichtseinheiten: 2
Ort
Paul-Löbe-Haus, Konrad-Adenauer-Straße 1, 10557 Berlin
Zielgruppe
Die Führung richtet sich an Architektinnen und Architekten sowie junge Absolventinnen und Absolventen der Fachbereiche Architektur und Stadtplanung. Angesprochen sind aber auch architekturbezogene Verantwortliche aus Wohnungsbaugesellschaften, Bauverwaltungen sowie Personen aus den Bereichen Politik und Immobilienwirtschaft, die in Prozessen zur Realisation von Architekturprojekten engagiert sind.
Lernziel
Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in die biologischen und konstruktionsbedingten Ursachen für Vogelkollisionen an Glas. Anhand bestehender Best-Practice-Beispiele werden vor Ort beispielhafte Lösungsoptionen vorgestellt.
Inhalt
Wenn heute von zukunftsfähiger Stadtentwicklung und biologischer Vielfalt die Rede ist, geht es vorrangig um „Grün in der Stadt“. Nur wenigen ist allerdings bewusst, dass die gebaute Umwelt selbst einen wesentlichen Einflussfaktor für den Erhalt vieler Tierarten darstellt. Gebäude sind wichtige Lebensräume diverser Tierarten – ihre bauliche Gestaltung kann aber auch zur Gefahr für viele Spezies werden.
Unter den menschgemachten Todesursachen für Vögel stehen Kollisionen an Glasflächen zahlenmäßig mit an der Spitze. Das Risiko, das für Vögel von Glasflächen ausgeht, nimmt stetig zu. Von der weltweit produzierten Menge an Flachglas werden pro Jahr rund 790.000.000 m² Glas im Außenraum neu verbaut.
Die gravierenden Verluste von Vögeln durch Glaskollisionen lassen sich durch eine bewusstere Gebäudeplanung jedoch weitgehend vermeiden. Schon heute sind umfangreiche wissenschaftliche Grundlagen und praktikable technische Lösungen für eine artenschutzkonforme Bauweise vorhanden.
Architekt Philipp Hesse von Sauerbruch Hutton und Vogelschutzexpertin Claudia Wegworth vom BUND stellen auf der Führung durch das Berliner Regierungsviertel gemeinsam unterschiedliche Lösungsoptionen anhand ausgewählter Beispiel-Orte vor. Dabei klären sie über die Ursachen von Vogelkollisionen auf.
Luisenblock West, Bundesministerium für Bildung und Forschung und Futurium: Anhand dieser Gebäude erfahren die Teilnehmenden, wie Vogelschutzmaßnahmen entweder schon in der frühzeitigen Entwurfsplanung mitgedacht oder risikoreiche Glasflächen durch eine nachträgliche Optimierung entschärft werden können.
Es besteht die Möglichkeit zu einem individuellen Austausch mit den Referierenden aus Naturschutz und Architektur.
Inhalte:
- Vogelaktivität, Bauwerksumgebung, Architektur: Welche Einflussgrößen bestimmen das Kollisionsrisiko?
- Integration von Vogelschutz in die Bauwerksgestaltung: bautechnische Lösungen und Markierung von Glasflächen
- nachträgliche Lösungen
Referentinnen und Referenten
Claudia Wegworth, Vogelschutzexpertin BUND, und Philipp Hesse, Architekt, Sauerbruch Hutton, Berlin