Neue Gefahren in Wohngebäuden durch regenerative Energien – baurechtliche und normative Abgrenzung zur Branddetektion – Lösungsansätze für zeitgemäß sicherere Gebäude

Termin

Dienstag, 6. September 2022, 15.00 bis 17.00 Uhr

Unterrichtseinheiten: 3

Ort

Onlineseminar

Zielgruppe

Das Seminar richtet nicht nur an Verfasser von Brandschutzkonzepten und Brandschutznachweisen, sondern bewusst an alle in der frühen Phase eines Bauvorhabens Beteiligten.

Fortbildung für Absolventinnen und Absolventen als Eintragungsvoraussetzung gemäß §14 Fortbildungs- und Praktikumsordnung AKB geeignet.

Lernziel

Im Seminar lernen die Teilnehmenden in Teil 1 die Unterschiede zwischen den vier wichtigsten Anlagenarten der Branddetektion kennen, können die jeweiligen Einsatzgebiete abgrenzen und als Verfasser von Brandschutzkonzepten schutzzielorientiert anwenden. Teilnehmer, die nicht Verfasser von Brandschutzkonzepten sind, können die Inhalte von Brandschutzkonzepten hinsichtlich des Abschnitts Branddetektion besser verstehen, Auswirkungen auf das Bauprojekt und den technischen Betrieb abschätzen und ggfs. Maßnahmen ableiten. Teil 2 vermittelt den Teilnehmenden die sich aus aktuellen gesetzlichen Regelungen für den Neubau ergebenden möglichen neuen, bisher ungeregelten Gefahrenquellen für Gebäudenutzer. Die Teilnehmer können schutzzielorientiert Maßnahmen ableiten und diese im Konzept und in der Planung von Wohngebäuden frühzeitig berücksichtigen und integrieren.

Inhalt

Teil 1:
Brandschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der Bauplanung und somit kommen dem Brandschutzkonzept und dem Brandschutznachweis eine besondere Bedeutung zu. Trotz Beteiligung von Brandschutz-Fachplanern und Sachverständigen bleibt es i.d.R. dennoch die Aufgabe der Architekt:innen, die Inhalte des Brandschutzkonzeptes und sich aus ihm ergebende Folgen und Kosten gegenüber der Bauherrschaft zu vertreten und hinsichtlich notwendiger Maßnahmen zu beraten. In diesem Zusammenhang sind grundlegende Kenntnisse der bauordnungsrechtlichen Anforderungen u.a. zur Branddetektion, die möglichen Anlagenarten, ihre Einsatzgebiete sowie die besonderen Begrifflichkeiten und zugrundeliegende Normen hilfreich. Nur so können Auswirkungen auf das Projekt und den späteren Betrieb des Gebäudes frühzeitig erkannt und eine höhere Wirtschaftlichkeit bzw. Nutzung von Synergieeffekten im späteren Betrieb frühzeitig eingeleitet werden.

Auszug aus dem Inhalt:
Rauchwarnmelder
- nur in Wohnungen einsetzbar?
- Verwendbarkeitsnachweis erforderlich beim Einsatz im Sonderbau?
- Zugrundeliegende Produkt- und Anwendungsnormen Gefahrenwarnanlage vs. Brandwarnanlage vs. Brandmeldeanlage
- Abgrenzung & Einsatzgebiete
- Voraussetzungen für Kompensationen
- Zugrundeliegende Produkt- und Anwendungsnormen Installation & Instandhaltung
- Baurechtliche & normative Anforderungen
- Nachweis der Fachkenntnis Verwendbarkeitsnachweise Anwendungsbeispiele unter Berücksichtigung der baurechtlichen Anforderungen in Brandenburg

Teil 2:
Die heute bestehende Pflicht zum Einsatz regenerativer Energiequellen birgt unglücklicherweise auch Gefahren. Berücksichtigt man diese jedoch bereits in der frühen Planungsphase lassen sich notwendige Maßnahmen problemlos und ohne nennenswerten Mehraufwand integrieren, um einen später sicheren und gleichzeitig effizienten Betrieb des Gebäudes zu gewährleisten. Dies auch und gerade im Kontext von Barrierefreiheit und Konzepten für selbstbestimmtes Leben im Alter (Active Assisted Living – AAL).

Auszug aus dem Inhalt:
Gefahren, prinzipielle Möglichkeiten der Detektion & Reaktion sowie zugehörige Gefahrenquellen und deren konzeptionelle Integration ins Projekt
- Brände
- Kohlenmonoxid
- Regenerative Energiequellen (Photovoltaik, BHKW, Pellets) & Energiespeicher
- Elektromobilität
- Assistenzsysteme & Hilfsmittel

Lösungsansätze & Diskussion
- Ganzheitliche Planung (Bau & Betrieb) und wie Gesetzgebung dabei hilft
- Smart Building – noch immer Fiktion oder schon vernünftig realisierbar?
- Barrierefreiheit & AAL – viel diskutiert, aber noch eher selten planerisch im Zusammenhang mit möglichen Gefahrensituationen berücksichtigt

Das Seminar entspricht dem Fortbildungsgebiet: Baupraxis

Anmeldung:
Link zum Anmeldeformular https://www.ak-brandenburg.de/sites/default/files/WB_Anmeldeformular.pdf

Referentinnen und Referenten

Business Development Manager, Ei Electronics GmbH, Düsseldorf, u.a. Obmann bzw. Mitarbeiter in diversen Normungsgremien in DIN, DKE/VDE, CENELEC

Gebühr

Mitglieder
30,00 Euro
Absolventinnen und Absolventen
30,00 Euro
Gäste
60,00 Euro
Zum Angebot der Brandenburgischen Architektenkammer