Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht und Artenschutz bei Bauvorhaben

Termin

Montag, 31. März 2025, 17.00 bis 19.00 Uhr

Unterrichtseinheiten: 2

Ort

Architektenkammer Berlin, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin

Zielgruppe

Das Seminar richtet sich an Architektinnen und Architekten, Planerinnen und Planer, Fassadenbauende und alle, die sonst mit Bauen zu tun haben.

Lernziel

Die Seminarteilnehmenden wissen im Anschluss an die Veranstaltung, dass Gebäude potentiell Lebensstätten für gebäudebewohnende Arten bieten. Sie lernen die häufigsten Gebäudebrüter und gebäudebewohnenden Fledermausarten kennen sowie typische Fortpflanzungs- und Ruhestätten an Gebäuden. Sie erlangen Kenntnisse über das Artenschutzrecht und das artenschutzkonforme Vorgehen bei Bauvorhaben. Zudem lernen sie verschiedene Möglichkeiten kennen, Ersatzlebenssätten zu schaffen. Im Anschluss an das Seminar können die Teilnehmenden das Risiko abschätzen, das von Glas und Licht am Bau für Vögel ausgehen kann. Sie kennen die risikosteigernden Faktoren und die möglichen Vermeidungsmaßnahmen. Ihnen sind die wichtigsten Informationsquellen bekannt, ebenso die Rechtslage, auf deren Grundlage die Behörden Anordnungen zu Vermeidungsmaßnahmen treffen können.

Inhalt

Städte beherbergen viele, auch seltene und gefährdete Tierarten, die an stadttypische Lebensräume gebunden sind. Insbesondere gebäudebrütende Vögel wie Mauersegler und Haussperlinge sowie gebäudebewohnende Fledermäuse wie Zwerg- und Breitflügelfledermäuse, die natürlicherweise an Felsen und in Höhlen vorkommen, haben Städte als wichtige Sekundärlebensräume besiedelt.
Beim Abriss oder bei der energetischen Wärmesanierung von Gebäuden verlieren Gebäudebrüter und Fledermäuse ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Dies bleibt oft noch unbemerkt.

Ein weiteres Problem ist der große Anteil von Glas als Baumaterial. Transparentes Glas, spiegelndes Glas – beide Eigenschaften des beliebten Materials können tödliche Gefahren für Vögel darstellen. Licht kann als kritischer Faktor für Zugvögel zum zusätzlichen Problem werden, aber auch die Insektenvielfalt der Umgebung verringern. Auch damit muss und kann man umgehen. Neben der Klimakrise ist die der Artenvielfalt global derzeit die größte Herausforderung für die Zukunft unseres Planeten.

Architektur und Stadtplanung müssen daher ihrer riesigen Verantwortung gerecht werden. In diesem Seminar soll über artenschutzrechtliche Belange der geschützten Arten informiert und aufgezeigt werden, wie Artenschutz und Bauvorhaben in Einklang gebracht werden. Ein bewusster Umgang mit Glas kann viele Risiken minimieren. Mittlerweile gibt es verschiedene Vermeidungsmaßnahmen.

Die Teilnehmenden lernen in diesem Seminar anhand zahlreicher Beispiele alle wesentlichen Inhalte der Thematik kennen.

Inhalte:
Artenschutz bei Bauvorhaben:
- Wo und wann sind Vogel- und Fledermausarten am Gebäude typischerweise zu finden?
- Wie ist die Rechtslage in Bezug auf Artenschutz am Gebäude?
- Wie setzte ich Artenschutzmaßnahmen um?
- Wie fördere ich gezielt Arten am Gebäude?
Glas
- Umfang des Problems, Handlungsbedarf
- Nachweisbarkeit von Vogelschlag, Untersuchungen
- risikosteigernde Faktoren
- Rechtsgrundlagen
- Grundanforderungen an Risikovermeidung
- Vermeidungsmaßnahmen
Licht
- Auswirkungen auf Zugvögel, Vermeidungsmaßnahmen
- Auswirkungen auf Insekten und Fledermäuse
- Farbspektren der Beleuchtung, Lampentypen
- umweltfreundliche Beleuchtung

Referentinnen und Referenten

Claudia Wegworth, Vogelschutzexpertin, BUND Berlin, sowie Julia Lorenz und Helen Friedlein, Ref. Artenschutz am Gebäude, NABU Berlin

Gebühr

Mitglieder
25,00 Euro
Absolventinnen und Absolventen
25,00 Euro
Gäste
50,00 Euro
Zur Anmeldung