Anpassung an den Klimawandel – ganzheitliche Gebäudekonzepte mit reduziertem Technikansatz
DAS SEMINAR IST AUSGEBUCHT

Termin

Montag, 9. Dezember 2019, 16.00 bis 19.15 Uhr

Unterrichtseinheiten: 4

Ort

Architektenkammer Berlin, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an Architektinnen und Architekten, ist aber auch relevant für die Fachbereiche Landschaftsarchitektur und Innenarchitektur sowie Städtebau/Stadtplanung.

Lernziel

Das Seminar befähigt die Teilnehmenden Konzepte für Gebäude zu entwickeln, die auf den Klimawandel mit reduziertem Technikeinsatz reagieren durch Umgang mit klimaaktiven Naturbaustoffen, gebäudeintegrierter Begrünung und der Nutzung von Verdunstungskälte über Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung.

Inhalt

Der Anstieg der globalen Temperaturen, die zunehmende Urbanisierung und damit gleichzeitig Erhöhung des „Urban Heat Island Effect“ erfordert die Entwicklung von Anpassungsstrategien auf Gebäudeebene. Bereits heute kann bei modernen Nichtwohngebäuden auch in Deutschland ein höherer Primärenergiebedarf für Gebäudekühlung bzw. Klimatisierung im Sommer als für Heizung im Winter bestehen. Gleichzeitig mehren sich mit der zunehmenden Urbanisierung und dem Klimawandel Problemstellungen wie Starkregenbewirtschaftung und die Veränderung des natürlichen Wasserhaushalts. Den Gebäuden kommt sowohl bei Anpassungs- wie auch Vermeidungsstrategien eine Schlüsselstellung zu, insbesondere als Verursacher durch Energie- und weiteren Ressourcenverbrauch, der Emission von Abwärme, durch Starkregenabläufe infolge fehlender Retentionsmöglichkeiten etc.

Es steht eine Vielzahl an Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zur Verfügung, in der aktuellen Baupraxis finden diese aber nur sehr vereinzelt als „Leuchtturmprojekte“ Anwendung. Bezüglich der breiten Anwendung der Anpassungsmaßnahmen besteht eines der wesentlichen Defizite in der beruflichen Ausbildung, sowohl im Studium wie auch in der Weiterqualifizierung von in der Berufspraxis stehenden Architektinnen und Architekten und Ingenieurinnen und Ingenieure.

Im Stadtentwicklungsplan Klima der Berliner Senatsverwaltung wird der Handlungsrahmen für die kommenden Jahrzehnte abgesteckt. Das Seminar gibt einen Überblick über einen alternativen, technikreduzierten Entwurfsansatz für Gebäude. Ist beispielsweise in der Richtlinie zu baulichen und planerischen Vorgaben für Baumaßnahmen des Bundes zur Gewährleistung der thermischen Behaglichkeit im Sommer (sogenannte Klimarichtlinie) des Bundesbauministeriums von 2008 der weitgehende Verzicht auf maschinelle Kühlung gefordert, besteht in der Nutzung von Umweltenergien beispielsweise der adiabaten Abluftbefeuchtung eine energieeffiziente Alternative. Priorität bei der Gewährleistung der thermischen Behaglichkeit im Sommer sollte aber insbesondere passive Kühlung haben wie Verschattung, Orientierung, Gebäudebegrünung.

Gebäude aus klimaaktiven Naturbaustoffen wie Holz, Lehm und Naturfasern können bei klimaangepasster Planung, die vorrangig in einem angemessenen Glasanteil liegt, in unserem Klima weitgehend ohne technische Anlagen realisiert und betrieben werden. Sie reduzieren in der Errichtung den Bedarf an fossilen Ressourcen und können im Lebenszyklus mit geringem Aufwand transformiert/umgebaut werden.

Referentinnen und Referenten

Prof. Eike Roswag-Klinge, freischaffender Architekt und Marco Schmidt, Fachgebiet Gebäudetechnik und Entwerfen der TU Berlin, BBSR

Gebühr

Mitglieder
70,00 Euro
Absolventinnen und Absolventen
70,00 Euro
Gäste
140,00 Euro

DAS SEMINAR IST AUSGEBUCHT