Termin
Samstag, 13. September 2025, 9.30 bis 17.00 Uhr, und Freitag, 19. September 2025, 9.30 bis 13.00 Uhr (mit Übungsaufgaben zwischen den Terminen)
Unterrichtseinheiten: 16
Ort
Architektenkammer Berlin, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin
Zielgruppe
Das Zusatzmodul richtet sich an Energieberaterinnen und -berater, die das Modul Ökobilanzierung für Wohngebäude noch nicht im Lehrgang absolviert haben.
Lernziel
Die Teilnehmenden erlernen die für die Förderung notwendigen Bilanzierungsregeln und deren praktische Anwendung. Die Kursteilnahme ermöglicht nach erfolgreich bearbeiteter Hausaufgabe und bestandenem Testat den LCA Eintrag in der Energieeffizienz-Expertenliste.
Inhalt
Die Ökobilanzierung (LCA) stellt einen umfassenderen Ansatz für die Berechnung der Umweltwirkungen von Gebäuden dar. Sie umfasst neben der Umweltwirkung resultierend aus der Energie für den Betrieb des Gebäudes auch die Umweltwirkungen resultierend aus dem Baumaterial.
Die aktuelle Neufassung der EU-Gebäuderichtline (EPBD) fordert diesen Nachweis des Lebenszyklus-Treibhauspotenzial ab 2030 für alle Neubauten und bereits ab 2028 für alle Neubauten > 1000m².
Der Bund fördert im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Nachhaltiges Bauen über "NH-Klassen". Die Förderung stellt auf eine stärkere Berücksichtigung von Umweltwirkungen und den Ressourcenbedarf von Gebäuden bereits in der Planung ab. Um diesen für die Förderung erforderlichen Nachweis der Lebenszyklusanalyse (LCA) erstellen zu dürfen ist ein zusätzlicher Eintrag in die Energieeffizienz-Expertenliste der DENA erforderlich.
In den letzten Jahren ist neben der architektonischen und funktionalen Qualität die ökologische Betrachtung von Bauwerken und Gebäuden in den Fokus gerückt. Während der klassische Planungsprozess die Umweltwirkungen eines Gebäudes auf Basis des Energienachweises berücksichtigt, bildet der ganzheitliche Planungsansatz, als Leitmotiv des nachhaltigen Bauens, zusätzlich die ökologischen Wirkungen der Baukonstruktion ab. Die aus Baumaterial resultierenden Umweltwirkungen der Herstellung, Instandhaltung und Entsorgung der Baukonstruktion werden in der ganzheitlichen Bilanzierung genauso berücksichtigt wie der anfallende Energiebedarf aus der Nutzungsphase. Dieser erweiterte Untersuchungsansatz bewertet demzufolge die Umweltwirkungen eines Gebäudes über den gesamten Lebenszyklus, von der Wiege bis zur Bahre. In der Förderung wird erstmalig in speziell Förderprogrammen der Nachweis über den Lebenszyklus gefordert.
Inhalte:
- Einführung Ökobilanz-Berechnung gemäß QNG (Klimaschutzziele, Anforderungen Förderung, Grundlagen zu Ökobilanzen, Datengrundlagen wie ÖKOBAUDAT)
- Berechnungsschritte Ökobilanz gemäß QNG (Erläuterungen zu Schritten und Kennwerten für die Ökobilanzberechnung für Neubau Wohngebäude)
- Beispielberechnung Ökobilanz für ein Mehrfamilienhaus (Vorstellung Beispielgebäude, Eingangsdaten, Erläuterung Teilergebnisse, Vorstellung Berechnung-Tool und Übung)
- Übung Berechnung zum Wohngebäude (Eigenständig durch Teilnehmende, anhand bereitgestellter Varianten zu Energieversorgung und TGA)
- Variantenuntersuchung, Optimierungsmöglichkeiten Ökobilanz gemäß QNG (Besprechung Ergebnisse Übung, Vorstellung Varianten Baukonstruktion und Optimierungen, Vorstellung weiterer Berechnungsprogramme wie eLCA)
- Rückfragerunde, Vorbereitung und Durchführung Wissensüberprüfung
Hinweis:
Das Seminar orientiert sich an den Schulungsunterlagen zur „Fortbildung Ökobilanzierung für Energieberatende“ des BBSR, die vom Ökozentrum NRW im Auftrag des Bundes entwickelt wurden.
Referentinnen und Referenten
Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Stephan Rössig, R-i-G, Schöneiche bei Berlin