Gesprächsreihe "Die Qualität der Stadt" im Bauhaus re use: Performativität

Veranstaltung

30. November 2017

Die Gesprächsreihe "Die Qualität der Stadt" widmet sich der Fragestellung nach der Qualität von Stadt und Architektur als gebauter Lebensraum. Was sind städtische Qualitäten, wie lassen sie sich erkennen, erschaffen und erhalten? 2017 befasst sich die Reihe in fünf Diskussionsveranstaltungen unter dem Schwerpunkt "Die Performativität der Stadt – Emanzipation und Integration in der Stadtgesellschaft" mit der Genese moderner Gesellschaften im Kontext von Stadtentwicklung und Urbanisierung.

Thema der dritten Veranstaltung lautet "Performativität – Emanzipation und die Freiheit in der Stadtluft".

Ist Emanzipation, im Sinne der Selbstkonstituierung eines Menschen, die Grundlage von Stadtentwicklung und Integration? Sich unabhängig von Herkunft als Stadtmensch zu definieren oder in der Anonymität der Großstadt selbst neu zu erfinden, war stets Hauptanziehungspunkt von Stadt. Dieses Prinzip der Performativität, d.h. sich schlichtweg durch den Akt der eigenen Ermächtigung selbst definieren zu können, ist heutzutage in der Lebenswirklichkeit vieler Menschen das letztendlich eingelöste Versprechen der "Stadtluft". Ein sozialer Akt und grundlegend für die hoch geschätzte freiheitliche Gesellschaft, egal ob einer Minderheit oder der sogenannten Mehrheit angehörig; und nichts anderes als der Kern der Gender- Thematik, die dafür deshalb so signifikant ist, weil sie – ausgehend von Frau und Mann – die gesamte Bevölkerung betrifft. Doch jedwede Bestrebung sich innerhalb einer Gesellschaft selbst zu konstituieren, steht gegenüber sozialen und institutionellen Bedingungen und Rollenbildern, die im negativen Fall als Hürde und Zwang auftreten. Die Entstehung von Stadtgesellschaft und Integration ergeben somit ein performatives System, bei dem Freiheit nicht ohne Anonymität oder Fremdheit einhergeht, allerdings auch Differenzierung nicht ohne Inklusion und Emanzipation nicht ohne Prinzipien oder Normen. Die Veranstaltung zielt darauf ab die Entwicklung der Stadt unter dem Begriff Performativität zu diskutieren und damit die Besonderheit des Zusammenspiels zwischen Stadt, Stadtmensch und Stadtgesellschaft weiter auszuleuchten.

Einführung: Prof. Dr. Uwe Wirth, Universität Giessen, Literatur- und Kulturwissenschaft, Performanz und Robert K. Huber, zukunftsgeraeusche GbR

Es diskutieren:

  • Prof. Dr. Erika Fischer-Lichte, Freie Universität Berlin, Theaterwissenschaft, Performativität
  • Prof. Dr. Uwe Wirth, Universität Giessen, Literatur- und Kulturwissenschaft, Performanz
  • Prof. Dr. Marianne Rodenstein, Universität Frankfurt/M., Soziologie und Sozialpolitik

Einführung 18 Uhr, Diskussion 19 Uhr
Ort: bauhaus re use c/o Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin
Eintritt frei, Anmeldung unter dqds/ at /bauhaus-reuse.de

Kooperation: zukunftsgeraeusche GbR mit Architektenkammer Berlin, Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung, Kompetenzzentrum Großsiedlungen sowie TU Berlin – Institut für Soziologie mit freundlicher Unterstützung durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)