da! Architektur in und aus Berlin

Seit 1999 zeigt die Ausstellung „da! Architektur in und aus Berlin“ jährlich neu ausgewählte, beispielhafte Projekte von Berliner Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplanern, Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten sowie Innenarchitektinnen und Innenarchitekten. Jedes Jahr werden alle Mitglieder der Architektenkammer Berlin und der Brandenburgischen Architektenkammer eingeladen, dieses publikumswirksame Schaufenster Berliner Baukultur mitzugestalten und ein fertiggestelltes Projekt einzureichen. Aus allen eingereichten Arbeiten wählt ein jährlich wechselndes und unabhängiges Auswahlgremium die Projekte aus, die in den Monaten März/April im Rahmen der Ausstellung "da! Architektur in und aus Berlin" der Öffentlichkeit und den Medien vorgestellt werden. Die Projekte der Ausstellung werden außerdem im Jahrbuch zur Ausstellung ARCHITEKTUR BERLIN | BUILDING BERLIN veröffentlicht, das zur Eröffnung erscheint und im Buchhandel erhältlich ist.


Eröffnung der Ausstellung

Bereits zum 25. Mal zeigen Mitglieder der Architektenkammer Berlin in der Ausstellung "da! Architektur in und aus Berlin" herausragende Projekte in Berlin, in ganz Deutschland und in aller Welt. Ein unabhängiges siebenköpfiges Gremium hat aus vielen eingereichten Projekten 60 ausgewählt. Allesamt beispielhafte Projekte, die von Berliner Kammermitgliedern weltweit konzipiert und realisiert wurden. Wir laden Sie herzlich am 15. März 2024 um 19 Uhr zur Eröffnung der Ausstellung ein, zu der begleitend das neue Jahrbuch ARCHITEKTUR BERLIN | BUILDING BERLIN 13 erscheinen wird.

Alle ausgewählten Projekte werden vom 16. März bis 13. April 2024 in der Ausstellung im Living Berlin ausgestellt und im Jahrbuch ARCHITEKTUR BERLIN | BUILDING BERLIN 13 veröffentlicht und unter "Projekte da! 2024" vorgestellt.


Ausstellungseröffnung:
15. März 2024, 19 Uhr

Es sprechen:
Prof. Petra Kahlfeldt, Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung
Theresa Keilhacker, Präsidentin der Architektenkammer Berlin

Moderation:
Arndt Breitfeld, rbb

Ausstellungsdauer:
16. März bis 13. April 2024
Öffnungszeiten Mo-Sa 10–19 Uhr
Ort: Living Berlin, Kantstraße 17, 10623 Berlin
Eintritt frei - um Anmeldung wird gebeten unter www.ak-berlin.de/da-opening


Am 5. und 6. September tagte das diesjährige, siebenköpfige Auswahlgremium für „da! Architektur in und aus Berlin“ in den Räumen der Architektenkammer Berlin und sichtete 157 Projekteinreichungen. Das Team wählte daraus 60 beispielhafte Projekte aus, die von Berliner Kammermitgliedern weltweit konzipiert und realisiert wurden. Das Gremium war begeistert von der Vielfalt der Einreichungen, von neuen Ansätzen und Anzeigern der Transformation. Christoph Meyn, Präsident der AK Mecklenburg-Vorpommern; Jette Cathrin Hopp von Snøhetta, Oslo, Norwegen; Wiebke Ahues, Vorstandsmitglied AK Berlin; Prof. Tanja Remke von Remke Partner Innenarchitekten, Niedersachsen; Lukas Schweingruber von Studio Vulkan, Zürich, Schweiz; Siegfried Dengler, Leiter des Stadtplanungsamts Nürnberg, Bayern und Arndt Breitfeld, Fernsehjournalist beim rbb sind sich einig: Die getroffene Auswahl präsentiert anschaulich die aktuellen Aufgaben Architekturschaffender. Die Ausstellung eröffnet am 15. März 2024 im Living Berlin mit dem begleitenden Jahrbuch aller Projekte: ARCHITEKTUR BERLIN | BUILDING BERLIN,  Bd.13 erscheint im Verlag: Braun Publishing. Buchhandelspreis: 35,00 EURO.


Bewerbung "da! Architektur in und aus Berlin"

Die Bewerbung für die kommende Ausstellung "da! Architektur in und aus Berlin" 2025 ab Mitte April ist bis zum 31. Mai 2024 möglich.

Teilnahmeberechtigte Projekte

Mitglieder der Architektenkammer Berlin dürfen weltweit realisierte Projekte einreichen. Mitglieder der Architektenkammer Brandenburg dürfen in Berlin realisierte Projekte einreichen. 

Der Zeitraum der Projektfertigstellung muss innerhalb der letzten zwei Jahre (1. Juli 2022 bis 1. Juni 2024) liegen, mit Ausnahme der Fachrichtung Landschaftsarchitektur, für die sieben Jahre (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2024) gelten. In der Fachrichtung Stadtplanung können auch fertiggestellte Projekte, Teilrealisierungen, abgeschlossene Konzepte oder Planungen eingereicht werden. Projekte, die bereits in den vergangenen Jahren als Bewerbung eingereicht oder ausgewählt und veröffentlicht wurden, sind nicht mehr teilnahmeberechtigt.

Jedes teilnahmeberechtigte Kammermitglied darf nur ein Projekt einreichen. Bei Mehrfacheintragung kann nur ein Projekt eingereicht werden.

Gremium 2025

Ein siebenköpfiges Gremium mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen vier Fachrichtungen und einer Person aus dem Bereich Kultur/Medien tagt am 9. und 10. Juli 2024 und wählt aus allen eingereichten Arbeiten die Projekte für die Ausstellung und das zur Ausstellung erscheinende Jahrbuch aus.

Gremiumsmitglieder "da! Architektur in und aus Berlin" 2025

  • Architektur: Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz
  • Architektur: Prof. Karin Schmid, 03 Arch., München
  • Architektur: Julian Meisen, Common Agency, Berlin (Hans Schaefers Preis 2023)
  • Innenarchitektur: Andrea Rausch, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Berlin
  • Landschaftsarchitektur: Björn Bodem, chora blau Landschaftsarchitektur, Hannover
  • Stadtplanung: Prof. Manuel Bäumler, Schellenberg + Bäumler Architekten, Dresden
  • Kultur/Medien: Charlotte Thielmann, detektor.fm, Podcasterin und Radiojournalistin, Leipzig

Auswahlkriterien/Kategorien

Ausgewählt wird in mehreren gleichberechtigten Kategorien, die sich an den von den Verfassern und Verfasserinnen im Bewerbungsformular gemachten Vorschlägen orientieren können. Das Gremium kann die Kategorien ändern und/oder Projekte anders zuordnen. Das Gremium legt die Auswahlkriterien fest. Ein Kriterienkatalog wird nicht vorgegeben. Die Entscheidung zum Auswahlergebnis wird mehrheitlich getroffen.

Auswahlprotokoll

Die Teilnehmenden erhalten eine schriftliche Nachricht zum Auswahlergebnis in Form eines anonymisierten Protokolls, das nach dem 10. Juli 2024 u.a. hier veröffentlicht werden wird, sowie eine postalische Zu- oder Absage.

 

  • Joachim Rind, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz

    „Es ist mir eine große Freude, zum Auswahlgremium für da! 2024 eingeladen zu sein. Seit Jahren wird hier überzeugend vermittelt, dass Architektinnen und Architekten aus Berlin mit Ihren Arbeiten auch überregional richtungsweisende Beiträge im Architekturdiskurs leisten!"

  • Prof. Karin Schmid, 03 Arch., München

     

    „In Büro und Hochschule beschäftigt mich die Schnittstelle zwischen Stadt und Architektur - wie positioniert sich die Stadt als kollektives Erlebnis gegenüber den Erwartungen einer medialen Welt an vermarktbarer Architektur?“

  • Julian Meisen, Common Agency, Berlin (Hans Schaefers Preis 2023)

     

    „Immer mehr von uns stellen sich der Herausforderung, Klimaschutz als immanenten Bestandteil des Entwurfs zu begreifen und in einen neuen Begriff von Schönheit zu inkludieren. Auf Beiträge, denen dies prototypisch gelingt, bin ich besonders gespannt."

  • Andrea Rausch, Vorstandsmitglied der Architektenkammer Berlin

     

    „Bestand vor Neubau, Umbau statt Abriss – nachhaltige Architektur passiert im Innen! Die Architektenkammer Berlin hofft auf zahlreiche Projekte, die zeigen wie wichtig gut geplante Innenarchitektur ist – für die Nutzenden und für eine Bauwende."

  • Björn Bodem, chora blau Landschaftsarchitektur, Hannover

     

    „Qualität fängt im Kopf an. Von daher sollten wir raus aus unserer Komfortzone und über die eigenen Grenzen hinausblicken. Nur so schaffen wir architektonische Werte, die über Zeiten hinweg andauern.“

  • Prof. Manuel Bäumler, Schellenberg + Bäumler Architekten, Dresden

     

    „Ich bin sehr gespannt auf die bezogenen Positionen der Praxis als Antworten auf die enormen Herausforderungen und Fragestellungen unserer Zeit. DA! klingt und dient als Ansporn und Inspiration für die qualitätsvolle Gestaltung unserer gebauten Umwelt weit über Berlin hinaus.“

  • Charlotte Thielmann, detektor.fm, Podcasterin und Radiojournalistin, Leipzig

     

    „Mitten in der Wohnungskrise zeigt die Architektur aus Berlin neue Wege auf. Ich bin sehr gespannt, welche Antworten die eingereichten Projekte auf die sozialen und ökologischen Fragen unserer Zeit finden."

DAB Beitrag "Unter Preisverdacht"

Wer im Architekturdiskurs 2024 mitreden will, sollte die Ausstellung da! im Living Berlin gesehen haben.

Es braucht schon einen kräftigen Zeigefinger, um „Liste der Architekturpreise“ auf Wikipedia bis ans Ende zu scrollen. Dabei ist die Aufzählung bei weitem nicht vollständig. So lang ist die Litanei, dass sie niemand durchnummeriert hat. Die Bundesstiftung Baukultur hat dagegen mitgezählt. Sie kommt allein für Deutschland auf 294 Preise für Baukultur. Eins dieser 294 Verfahren ist die da!

Aber ist die da! tatsächlich ein Preis? Die Architektenkammer Berlin als Ausloberin ist, was das angeht, eher zurückhaltend. Die Auswahl trifft ein Gremium – und keine Jury. Und was die sieben Fachleute jeden Sommer oder Herbst tun, lässt sich eher als Kuratieren, denn als Prämieren beschreiben. Das Ergebnis soll einen Überblick über das breite baukulturelle Schaffen in der Hauptstadt geben. Mit unterschiedlichsten Aufgaben, Projekten jeder Größenordnung und möglichst vielfältigen Ansätzen und Lösungen.

Ausgewählt heißt auserkoren
Viele, die ein Projekt zur da! einreichen, verstehen es trotz solcher Vorbehalte als Auszeichnung, wenn sie ihren Auswahlbrief erhalten. „Wir sind ausgewählt!“ wird da unter Aktuelles auf der eigenen Website gepostet, getweetet, getiktokt oder auf anderen Plattformen ins Netz posaunt. Die kleinen Fanfarenstöße sind so liebenswert, wie sie nachvollziehbar sind. Wer dabei ist, darf getrost stolz sein, und sollte es auch. Die Erfolgsquote betrug diesmal 36,6 Prozent. Anders gesagt: Die Chance dabei zu sein, lag bei Eins zu Drei.
Das ist ganz ordentlich, aber auch nicht übermäßig hoch – besagt die Quote doch, dass regelmäßig Projekte, die durchaus ebenfalls sehenswert wären, zurückstehen müssen. Manche mögen das bedauern, aber der Platz im Foyer des Living Berlin ist halt genauso endlich wie die Seitenzahl des Jahrbuchs (und vielleicht auch die Aufnahmekapazität des Publikums). Kein Wunder also, wenn die Ausgewählten sich freuen, eine der 60 Tafeln beisteuern zu können.

Zehn sind schon prämiert
Jedes sechste Projekt in der laufenden Ausstellung hat ohnehin bereits bei einem anderen Preis reüssiert. Der Wohnungsumbau „Fünf auf 100“ von Elisabeth Müller Innenarchitektur schaffte es auf Platz drei beim Deutschen Innenarchitektur Preis 2023. Das Leichtbetonwohnhaus m17 von zanderroth wurde beim ArchitekturPreis Berlin 2023 ausgezeichnet. Das Ausbauhaus Südkreuz von Praeger Richter Architekten schmücken gleich zwei Preise: der erste Preis in der Kategorie „Ökologische Wirklichkeit“ beim jüngsten Polis Award und der Sonderpreis „Fokus Nachhaltigkeit“ beim ArchitekturPreis Berlin 2023. Und der Hauptpreis im ArchitekturPreis Berlin ging an das Wohn- und Geschäftshaus Malplaquetstraße 19 von Thomas Baecker Bettina Kraus Architekten.

Der Kantgaragenpalast von Johanne Nalbach war einer der fünf Finalisten des DAM-Preises 2024. Für den Brandenburgischen Baukulturpreis 2023 war das Haus Parlow von ANNABAU Architektur und Landschaft nominiert. Der Kornversuchsspeicher von AFF Architekten kann auf den Architekturpreis Beton 2023 und eine Auszeichnung beim Deutschen Architekturpreis 2023 verweisen, die Gesundheitskioske von PASEl K-Architects auf eine Nominierung für den DAM-Preis 2024 und eine Belobigung im Deutschen Städtebaupreis. ZRS Architekten mussten sich mit ihrem Projekt „Woof & Skelle“ beim Polis Award in der Kategorie „Ökologische Wirklichkeit“ nur dem Ausbauhaus geschlagen geben und zählten beim Deutschen Holzbaupreis zur engeren Wahl. Bei der Wilhelm-Gentz-Grundschule der CKRS Architektengesellschaft zeugen eine Anerkennung im Deutschen Holzbaupreis 2023 und eine Nominierung zum Brandenburgischen Baukulturpreis von der hohen Qualität dieses Umbaus. Und der Lückenschluss im Hamburger Park „Planten un Blomen“ von POLA Landschaftsarchitekten war der Jury des Deutschen Landschaftsarchitekturpreises 2023 die Auszeichnung für Pflanzenverwendung wert.

Erste Station: da!
Zehn prämierte Projekte – und das sind nur die, von denen es bekannt ist. Wer zu vorab verliehenen Preisen etwas sagen will, ist auf Angaben der Büros angewiesen. Bei einigen hundert Preisverfahren im Land lässt sich der tatsächliche Stand kaum nachrecherchieren. Dazu kommt: Die Einreichungszeiträume überlagern sich. Nicht jeder Preis wird jährlich vergeben, und selbst bei jährlichen Awards unterscheiden sich die Fristen von denen der da!. So kommt es, dass viele Projekte an anderer Stelle erst dekoriert werden, wenn die da!-Tafeln längst eingemottet sind.

Die Neuen Ufer Überlingen sind so ein Fall. Das Projekt des Büros relais Landschaftsarchitekten hatte sich 2012 im Wettbewerb für die Landesgartenschau am Bodensee durchgesetzt. 2020 war der Uferpark fertig. 2021 zeigte das Team um Gero Heck und Marianne Mommsen sein Projekt bei der da!, 2022 folgte der erstmals vergebene baden-württembergische Landschaftsarchitekturpreis. Und im September 2023 schließlich gewann der großartige Park am See den Deutschen Landschaftsarchitekturpreis.
Ganz ähnlich sah es aus, als letzten November der Brandenburgische Baukulturpreis 2023 verliehen wurde. Von sechs dekorierten Projekten waren zwei zuvor in der da! zu sehen: das neue Rathaus Bernau bei Berlin von studioinges Architektur und Städtebau BDA in der da! 2022 und die Containermanufaktur von KSV Krüger Schuberth Vandreike in der da! 2023.

Vorgeschmack auf weitere Awards
Bei der da! auszustellen, scheint oft genug ein Vorgeschmack auf kommende Ehrungen. Die 60 da!-Projekte sind Jahr um Jahr ein reicher Fundus für die Preisjurys anderer, oft bundesweiter Verfahren. Vielleicht liegt die große Bereitschaft, mitzumachen und Projekte einzureichen, ja auch daran – und nicht nur am guten Ruf der seit 25 Jahren etablierten Ausstellung. 169 Projekte haben Mitglieder der Architektenkammern in Berlin und Brandenburg zur da! 2024 eingereicht. Zum Vergleich: Beim letzten Polis Award waren es 160 Einreichungen. Dabei konzentriert sich die da! – bedingt durch die Teilnahmevoraussetzung – auf gebaute Entwürfe aus Berlin und Brandenburg, während der Polis Award Büros aus ganz Deutschland offensteht.

Wer also einen Grund braucht, im Living Berlin vorbeizuschauen, ehe die Ausstellung am 13. April zu Ende geht, hier ist einer: Sagen zu können „Ja, aber selbstverständlich kenne ich das Projekt!“ ist ungemein befriedigend, wenn der nächste Preis an eins der Werke geht, die dort zu sehen sind.
Ganz abgesehen davon, überrascht die da! immer auch mit Projekten kleinerer und weniger bekannter Büros, die nicht die Kapazitäten haben, die vielen Bewerbungen im Architekturpreiskarrussel zu stemmen. Vielleicht kriegen Projekte wie das sensibel in ein Baudenkmal eingefügte Café Garage von PEB+ Harm Reccius Architekten oder die Nestgruppenräume für das Montessori Kinderhaus Wedding von Katja Thorwarth und Jeanne-Françoise Fischer am Ende nie eine Auszeichnung. Dann sind sie eben nicht prämiert. Sondern einfach nur gut.