Barrierefreiheit im Denkmal – Herausforderung und Chance

Termin

Donnerstag, 23. März 2017, 15:00 bis 18:00 Uhr

Ort

Architektenkammer Berlin, Alte Jakobstraße 149, 10969 Berlin

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an Architektinnen und Architekten, Fachleute der Planung, Behindertenvertreter, Behördenvertreter sowie Bauherrinnen und Bauherren.

Fortbildung für Absolventinnen und Absolventen als Eintragungsvoraussetzung gemäß §14 Fortbildungs- und Praktikumsordnung AKB geeignet.

Lernziel

Die Teilnehmenden haben am Ende der Veranstaltung Einblick in die denkmalpflegerische Praxis erhalten. Sie wissen um Zielkonflikte und kennen denkmalmethodische Herangehensweisen als Lösungsansätze. Sie sind befähigt, individuelle barrierefreie Lösungen im Denkmalbestand im Rahmen eines iterativen Prozesses mit allen an der Planung Beteiligten systematisch und zielorientiert zu erarbeiten.

Inhalt

Die Altersstruktur unserer Gesellschaft wandelt sich, ihre Mobilität wird zusehends eingeschränkt. Dies verlangt auch beim Erhalt von Kulturdenkmalen als primären Quellen geschichtlicher und unwiederholbarer kultureller Leistungen eines Gemeinwesens besondere Lösungen. Denn es gilt, auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu ermöglichen, Kulturdenkmale im Rahmen eines selbstbestimmten Lebens weiterhin erleben und nutzen zu können. Zugleich ist die Erhaltung von Kulturdenkmalen als staatliche Aufgabe von öffentlichem und damit gesellschaftlichem Interesse definiert.
Denkmale sind identitätsstiftend, sie befördern die regionale Bindung der Menschen und tragen wesentlich zur unmittelbaren Lebensqualität der gebauten Umwelt bei. Dabei sind Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, Identifikation, regionale Bindung sowie der Anspruch nach Lebensqualität unabhängig vom individuellen Alter oder der jeweiligen körperlichen Verfassung des Einzelnen.
Im Bemühen, das in einer modernen Zivilgesellschaft selbstverständliche Anliegen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen, erwächst mitunter ein Zielkonflikt im Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz.

Die Veranstaltung sensibilisiert die Teilnehmenden für das Themenfeld. Sie zeigt anhand denkmalschutzrechtlicher Rahmenbedingungen sowie denkmalfachlicher und denkmalmethodischer Herangehensweisen Wege zur Konzeptfindung für eine barrierefreie Erschließung denkmalgeschützter Bausubstanz. Die Teilnehmenden werden befähigt, bereits in der Frühphase eines Projekts mögliche Konfliktpotentiale zu erkennen und zu hinterfragen. So können diese in einem iterativen Prozess mit allen an der Planung Beteiligten systematisch und zielorientiert ausgeräumt werden. Dabei stehen auf die jeweiligen spezifischen Situationen und Anforderungen reagierende individuelle Lösungen im Vordergrund. Diese stellen nicht nur eine kreative Herausforderung dar, sondern bieten zugleich auch die Chance zu einer gestalterisch anspruchsvollen Lösung im Umgang mit dem jeweiligen Denkmalbestand und dessen Bewahrung durch eine angemessene barrierefreie Erschließung und Nutzung für alle Teile der Gesellschaft.

Referentinnen und Referenten

Dr.-Ing. Heribert Sutter, Architekt und Leiter Bau- und Kunstdenkmalpflege, Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

Gebühr

Mitglieder
40,00 Euro
Absolventinnen und Absolventen
40,00 Euro
Gäste
80,00 Euro